09. November 2001 - ARTE - TRACKS
Alphaville
Mit dem Titel „Big in Japan“ wurden die Synthiepopper Alphaville
Anfang der Achtziger Kult in der ganzen Welt. Kurz davor tingelten die drei
Jungens noch unter dem Namen „Nelson Community“ durch die westdeutsche Provinz.
„Big
in Japan“ war bereits schon vier Jahre alt als Alphaville vom Erfolg überrascht
wurden. Im April 1984 verdrängten sie „Frankie Goes To Hollywood“
von Platz eins der deutschen Charts. Zu dieser Zeit arbeitete Sänger Marian
noch in einer Kneipe. Dort half er in der Küche beim Bulletten braten.
Danach ging alles sehr schnell. Alphaville wurden zu Teenie-Stars und
produzierten Hits am Fließband.. “Sounds Like A Melody”, “Forever
Young” und natürlich „Jet Set“.
Doch die drei Popper, die mit ihrem eingängigen Synthieperlen in insgesamt
dreißig Ländern die Top Ten anführten gaben sich öffentlichkeitsscheu. Liveauftritte
gab es nicht. Diese Bescheidenheit hat bis heute angehalten.
Bewundert wurden Alphaville auch für ihren späten New-Romantic-Style. Sänger Marian zierte als Dressman die Teeniegazetten europaweit. Ständig wechselnde Verkleidungen manifestierten seinen Ruf als Chamäleon des Synthie-Pop.
Marian
Gold
Man hatte zu der Zeit ja auch ne Menge Möglichkeiten. Man konnte Make-Up
benutzen, das war alles total angesagt, diese Spät-Bowie-Phase. Das hat
tierisch viel Spaß gemacht!
Doch als die Spät-Bowie-Phase das Zeitliche segnete brachen auch für Alphaville härtere Zeiten an. Die Neunziger-Jahre-Alben „Prostitute“ und „Salvation“ wurden nur noch von hartnäckigen Fans gekauft. Ihr seichter Pop war nicht mehr zeitgemäß.
Das änderte sich mit dem Achtziger Jahre- Revival. Ihr erfolgreichsten Stücke wurden jetzt auf einem Alphaville- Remix-Album wieder veröffentlicht. Vielleicht die letzte Chance auf lange entbehrte Gefühle.
Marian
Gold
Erfolgreich zu sein ist immer was Schönes. Das tut in jeder Hinsicht
gut. Den Fans und auch dem Künstler selbst. Es streichelt die Seele und
bedeutet Anerkennung und Liebe. Oder zumindest die Illusion davon. Das ist
schon Klasse!
„Forever Young 2001“ klingt eher nach Kirmes Techno als nach Chartspitze. Die Band wird ihren Erfolg hauptsächlich rückblickend genießen, denn „Forever Young“ ist im wahren Leben niemand . Nicht mal Alphaville.
Offizielle Homepage
www.alphaville.de