Alphaville in Luzern
ABC Mixx, 13.04.2002
Bericht von Detto (aus forum.alphaville.nu)
Hi, es war wieder eine geile Nacht. Das Konzert in Luzern ging um 22.00 Uhr los. Supergroße Bühne,
und ca. 500 bis 600 Fans. War ein supergeiles Konzert, super Stimmung, Marian im gleichen Outfit nur
ohne Brille. Es gab zwei Zugaben. Nach dem Konzert war wieder kein Rankommen auf Marian, wie ich mir
erhofft hatte, aber nicht so schlimm. Ich fragte jemanden von der Crew, der für die schweizerischen
Konzerte zuständig war, ob ich irgendwie an Marian rankommen könnte. Er erzählte mir, daß die Chance
Ihn zu treffen vor den Konzerten am wahrscheinlichsten wäre, da Marian nach den Konzerten immer gleich
verschwindet um seine Stimme zu schonen. Er habe noch nie einen ganzen Monat am Stück jeden Abend
Konzerte gegeben und wisse nicht ob er es packen wird. Das muß man einfach akzeptieren. Was mich auch
noch erfreute, war daß der Fanclub aus Italien EUPHORIA mit dabei war, den Alesandra, die für den
Verkauf der Fanartikel der schweizerischen Konzerte zuständig war, mitbegründete.
Freue mich nun noch auf Freiburg.
Ausgabe vom Montag, 15. April 2002
Alphaville im Club ABC Mixx
Ein «Halbstarker» ganz stark
Revival der Achtzigerjahre am Samstag im Club ABC Mixx in Luzern: Die Synthie-Popper von Alphavillespielten
vor beinaheausverkauftem Haus.
«Forever young» - der Alphaville-Superhit von 1984 scheint für Sänger Marian Gold Programm zu sein:
Obwohl der Mann mittlerweile vierzig bis fünfzig Jahre alt sein dürfte, sieht er noch immer aus wie
ein Halbstarker. Ein sympathischer Halbstarker. Okay, er hat ein wenig zugenommen, aber ansonsten?
Seine Stimme jedenfalls ist noch genauso gut - wenn nicht sogar noch besser - wie damals, Mitte der
Achtzigerjahre, als Alphaville mit ihrem melodiösen Synthie-Pop ganz gross abräumten. «Big in Japan»,
«Sounds like a Melody» oder eben «Forever young» - Hits und Hymnen der Achtzigerjahre.
Heute, knapp zwanzig Jahre später, räumen Alphaville noch immer ab - wohl nicht zuletzt dank des Revivals der Achtzigerjahre. Das Konzert vom Samstag im Club ABC Mixx jedenfalls war beinahe ausverkauft: 700 Fans - die meisten 20 bis 35 Jahre alt - waren gekommmen, nicht nur aus der Schweiz, sondern auch aus dem benachbarten Ausland. Etwa aus Italien. Diese machten speziell auf sich aufmerksam: Mitten im Konzert entrollten Mitglieder des italienischen Alphaville-Fanclubs «Euphoria» ein drei, vier Meter grosses Transparent («Euphoria is here»), was Frontmann Marian Gold ein verlegenes Lächeln entlockte.
Eingängig und mit viel Power
Womit wir beim Konzert wären: Härter, schneller, «gitarriger» als früher - so tönen die Synthie-Popper
von Alphaville heute. Nichtsdestotrotz unverkennbar nach Achtzigerjahren. Und dies, obschon von der
ursprünglichen Besetzung nur gerade Sänger Marian Gold übrig geblieben ist. Neu um sich geschart hat
er Martin Lister (Keyboards), Christian Marsac (Gitarre) und Pierson Grange (Schlagzeug). Die vier
«Alphaviller», allesamt schwarz gewandet, agierten auf der Bühne zwar sehr statisch, ihr Sound aber
kam - super abgemischt - mit viel Power rüber. Eingängige, schnelle Songs wechselten sich ab mit melancholischen,
melodiösen Balladen. Leider beschränkte sich die Kommunikation von Frontmann Marian Gold mit den Fans
auf ein paar «Danke schön» zwischen den einzelnen Songs.
Spielte die Band zu Beginn des Konzerts, das von genialen Video- und Lichteffekten untermalt war,
eher weniger bekannte Songs, kamen gegen Ende des Auftritts auch «Nostalgiker» auf ihre Kosten. Spätestens
bei den Songs «Sounds like a Melody» - sehr rockig interpretiert - und «Forever young», dem Höhepunkt
des Konzerts, kochte der Saal. Mit einem weiteren «Danke schön» und zwei Zugaben verabschiedete sich
Sänger Marian Gold mit seiner Band schliesslich von den Fans - nach eineinhalb Stunden Achtzigerjahre-Pop
vom Feinsten.
Letztes Schweizer Konzert
Das Konzert in Luzern war nach Olten und Bern das dritte und letzte in der Schweiz im Rahmen der «Miracle
Healing Tour 2002». Gemäss Tourneeplan hätte es eigentlich in der Schüür stattfinden sollen. Dass
es nun im Club ABC Mixx über die Bühne ging, ist den guten Kontakten zwischen Schüür-Leiter Michael
Schütz und Thomas Herdener, Geschäftsführer des Clubs ABC Mixx, zu verdanken.
Vor ihren Konzerten in der Schweiz sind Alphaville in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Österreich
aufgetreten. Den Abschluss der diesjährigen Alphaville-Tournee bilden mehrere Konzerte in Deutschland.
VON BENNO MATTLI