Beiträge von futurecharter


    9 ist auf jedenfall super und wird die Plattenfirma auch fürs erste zufrieden stellen. Dennoch denke ich, dass der Erfolg des Albums erst nach zwei, drei Monaten bewertet werden kann. Die genaue Kalkulation kennt sowieso niemand von uns, aber ich denke, in die Gewinnzone muss man erst noch kommen.


    Und: natürlich hat Afternoons mit Platz 13 damals trotzdem mehr verkauft als CROG jetzt mit Platz 9. Das waren wirklich ganz ganz andere Zeiten.


    Unheiligs \"Winter Edition\" wird nun (zumindest in der Media-Markt-Liste, die hier geposted wurde) als neuer relase gewertet. Ansonsten hast du Recht, da wurde bisher mit den verschiedenen Formaten einfach zusammengerechnet und damit getrickst.

    Zitat


    Original von Andre:
    Platz 9 ist super, jetzt ist wichtig das es sich auch eine Weile in den Top 10 hält, ist schon cool irgendwo..ein neues AV-Album, mag`s gefallen oder nicht, in den TopTen zusehen, hätte vor 1 Jahr sicher keiner hier dran geglaubt :)



    Geniesst diese eine Woche, viel mehr wird nicht drin sein. :a_zwink:


    Aber is schon richtig, man hätte an sowas nicht mehr geglaubt.

    Zitat


    Original von Ray:
    In den Mediamarkt-Charts (war heute im Laden), ist das Album neu auf der 5 eingestiegen.
    Gruß


    Okay, dann wird es für die offiziellen Charts knapp mit der Top Ten, aber noch zu schaffen.


    Tippe dann mal auf nen Einstieg auf der 10.

    \"The Deep\" würde sowas von untergehen...das wäre einer der allerletzten Kandidaten dieses Albums für nen Single-Release.


    Das wäre genauso kommerzieller Selbstmord wie damals \"Summer Rain\".


    Dass das beides tolle Songs sind, will ich damit nicht in Frage stellen. Aber definitiv nichts, was in den Charts funktioniert.

    Zitat


    Original von Leif:
    Old School Alphaville ist leider nur ein Song \"Heaven on Earth\".
    Mehr hab ich dazu nicht zu sagen.



    Das ist aber schade ;)


    Bist du enttäuscht vom Album?


    Wie empfindest du denn das Comeback generell? Hättest du mit dem derzeitigen Interesse an der Band nochmal gerechnet?

    Zitat


    Original von A.ndreas.K:
    ...und warum nicht?



    Weil man auch mal sehen muss, dass vorab ziemlich viel Promo gemacht wurde. Da wurde jetzt richtig schön geklotzt, damit das Comeback auch wirklich jeder mitbekommt, aber nochmal so powern wird Universal garantiert nicht. Ab jetzt muss es von selbst laufen...


    Ich bezweifle, dass die zweite Single überhaupt ein Video bekommt und sehe auch keinen \"sicheren\" Single-Kandidaten. Das von einigen als Favorit gehandelte \"Call me\" klingt für mich abseits vom tollen Refrain vom Arrangement etwas zu billig, wie ne 90er-Jahre-Nummer.


    Da müsste ein Single-Remix her.


    Aber ich lass mich (wie immer) gerne eines Besseren belehren. Hätte das, was jetzt alles passiert, auch längst nicht mehr für möglich gehalten.

    Zitat


    Original von ways:



    gar nicht gut ;(


    Die Erwartungshaltung einiger wird so langsam aber auch schon wieder unrealistisch. Selbst ein Einstieg auf 37 wäre vor einigen Wochen noch ein guter Erfolg gewesen nach immerhin 17 Jahren Abwesenheit aus den Singlecharts.


    Und jetzt gibts sogar schon Leute, die ernsthaft fragen, ob das Album in diesem Jahr noch 100 000 Einheiten und damit Goldstatus erreichen kann.


    Meine Prognose: das Album wird ca. 8 Wochen in den Charts (Top 100) bleiben und vielleicht 40 000 bis 50 000 Einheiten verkaufen.


    Glaube auch nicht, dass eine zweite Single nochmal annähernd so gut läuft wie \"I die for you today\".

    Zitat


    Blöd gelaufen für AV ist jedenfalls die Tatsache, dass das Take-That-Album zeitgleich am 19.11. veröffentlicht wird.



    Take That wird sowieso auf die 1 gehen, das würde ich Alphaville unabhängig von Take That dann doch nicht zutrauen, egal was gerade mit der Single passiert. Und nicht vergessen: da steckte auch richtig Promo-Alarm dahinter. Fernsehspots sind sauteuer.


    Wenn sie aber mit dem Album die Top 10 knacken, wäre das schon sensationell. Und es scheint tatsächlich nicht ganz abwegig. Hoffe nur, dass nicht alle großen Promoaktivitäten nun schon für die Single verfeuert wurden.


    Wer macht sich denn die Mühe und faked ein Alphaville-Backcover? Außerdem: remember \"Dance wit me\" ;)

    Zitat


    Original von ways:
    Arrogant oder nicht .... ich finds interessant, wie es bei eher \"Aussenstehenden\" (Du verzeihst futurecharter, dass ich Dich hier nach 2 jähriger Abstinenz mal so nenne) oder Leuten, die mehr Abstand zur Sache haben, es empfinden.


    Ich sehe das weniger als Kritik als als konstruktives feedback



    Da ich mich mit Alphaville schon ewig beschäftige, sehe ich mich trotz Foren-Abstinenz nicht wirklich als Aussenstehenden. Ich habe Marian (und Bernd noch) vor 11 Jahren mal ausführlich interviewt. Vielleicht lags ja an meinen tollen Fragen (okay, das war jetzt auch arrogant ;) , aber damals hab ich ihn ganz anders erlebt.


    Aufs zweite Mal Anschauen finde ich seine scheinbare Lustlosigkeit hier zwar nicht mehr ganz so schlimm. Zwischendurch blitzt auch etwas Humor durch. Aber zwei, drei Momente find ich immernoch daneben.


    1. Die Frage nach Beyonce...wann auch immer er sie getroffen hat, es wirkt nicht besonders glaubwürdig, wie er die Frage dann beantwortet. Nach dem Motto: hey, ich bin internationaler Popstar, natürlich habe ich Beyonce schon getroffen!


    Okay....aber dann erzähl doch auch mal bitte 2 Sätze dazu (wie, wo, wann, wie war es), ohne dass man es dir aus der Nase ziehen muss! Als Profi wirst du wissen, dass man die Frage nicht einfach nur mit Ja beantwortet und das dann im Raume stehen lässt.


    2. Das Nicht-Wissen der VÖ-Daten wirkt unprofessionell, aber da sich sowas auch immer mal verschiebt, kann man es vielleicht noch durchgehen lassen. Nicht aber die äußerst patzig-prollige Ansprache Richtung Manager. Nach dem Motto \"Ey Manager, gib dem Megastar mal seine Daten, der hat gerade wichtigeres im Kopf\".
    Es gab gut 10 Jahre keinen Major-Release mehr, da fiebert man dem Datum doch geradezu entgegen. Oder is er so abgeklärt, dass man so \'ne desinteressierte Scheißegal-Haltung an den Tag legen muß?


    3. Auch wie er am Ende nach nem Stift fragt: alles so ein bisschen \"ich bin der Chef hier, tanzt nach meiner Pfeife\"-mäßig.


    Aus promotechnischer Sicht ist so ne Attitüde jedenfalls nicht gerade verkaufsfördernd. Wer sponsort schon gerne einen arroganten Schnösel? Is alles überspitzt gesagt, aber man sollte so ne Außenwirkung auch nicht unterschätzen.

    Wow, ich war 2 Jahre nicht mehr eingeloggt :biggrin:


    Mal ehrlich: ich finde Marian hier erschreckend arrogant. Das wurde schon letztens beim ZDF-Interview angemerkt, da hab ich ihn noch verteidigt. Aber wenn er diese Attitüde auch bei der N3-Talkshow hinlegt, na dann gute Nacht!



    Zitat


    Original von Leif:
    Alphaville interwiev at STARS for FREE 2010


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    Das Argument \"die müssen wohl wieder Geld verdienen\" kommt sowieso bei jedem Comeback von irgendjemandem.


    ..


    Und natürlich formuliere ich hier ein wenig freier als im Interview.


    Letzten Endes bleibt die wichtigste Frage aber auch für mich, ob die Musik überzeugt. Und auch da werden sich - wie immer- nicht alle einig sein.


    Hauptsache, es bleibt spannend ;)

    Zitat


    Original von Kaddi:
    futurecharter: Danke für Deine ausführliche Antwort. Das ist sehr interessant. Es ist in der heutigen Zeit schon sehr mutig, zu erklären, dass kein Geld da ist. Aber ich als kleiner (Pseudo)Philosoph stelle mir da so viele Fragen. Schaufelt man da sich sein eigenes Grab? Ist es nicht besser marketingtechnisch eine Illusion aufrecht zu erhalten. Aufklären ja, aber sooooooooooo?


    Kann ich jetzt nicht pauschal beantworten, das wär mal eine Frage für die Marktforschung.
    Aber mal ein kleines Beispiel. Lou Bega hat sich mit seinem Mambo No. 5 eine goldene Nase verdient.
    Schon mehrfach wurde das bei seinen Comebackversuchen thematisiert, es wurde seine tolle Wohnung gezeigt, seine dicken Autos etc.
    Aber: das ist völlig egal und animiert die Leute sicher nicht, seine neue CD zu kaufen. Promotion ist wichtig, aber wenn der Song nix taugt, ist es völlig unerheblich, ob der Künstler ein dickes Konto hat oder nicht.


    (Es sei denn, er setzt Privatvermögen ein, um den Song künstlich zu pushen.)

    Zitat


    Original von Djangolina:
    Unterschätzt mal nicht die Journalisten.


    Auch \"die Journalisten\" kann man nicht über einen Kamm scheren.


    Aber ich sags mal so: als Journalist ist es wie als Musiker. Polarisieren ist gut. Tut deine Arbeit das nicht, ist sie egal.

    Zitat


    Original von Kaddi:
    Hallöchen nochmal!


    Eigentlich ist das ja kein schönes Post, aber man kann sich ja trotzdem weiter unterhalten (die Gedanken sind ja frei). Darf ich Dich futurecharter fragen, was Du genau machst?



    Darfst du. Also was ich mache:
    im Moment Radio. Davor hab ich studiert und war 5 Jahre beim Musikfernsehen. Genug Infos? ;)


    Falls nicht, hier die extended version (80er Fans mögen sowas ja) ;)


    Warum mich das interessiert, dafür gibt es mehrere Gründe.


    Damals bei meinem alten Arbeitgeber hatte ich mal Kontakt zu KP Schleinitz (ehemaliger Alphaville Manager).


    Schien mir ein sympathischer Zeitgenosse zu sein. Jahre später gabs ja eine nicht wirklich freundschaftliche Trennung von Alphaville. Marian hat das ja mal angedeutet, dass da viel Mist passiert ist.


    Und diese Konstellation: „Manager baut Mist, Künstler leidet darunter“ habe ich auch bei einer anderen, gar nicht so unbekannten Band miterlebt. Die hatten zwar keine so großen Hits wie alphaville, aber immerhin auch ein paar Major-Releases und Chartnotierungen.


    In diesem Fall endete es sogar so, dass die Künstler Schulden hatten und daran heute noch abbezahlen. Da ich mit einem der Bandmitglieder versucht habe, ein musikalisches Projekt auf die Beine zu stellen, hab ich da leibhaftig mitbekommen, was es heisst, die künstlerische Freiheit mangels Kohle nicht zu haben. Und ich habe gesehen, wie ein beschissener Vertrag aussieht.


    Noch ein anderes Beispiel:


    1997 hab ich Camouflage interviewt, deren Album „Spice Crackers“ zuvor derbe gefloppt war.


    Heiko und Marcus hatten keine Scheu darüber zu sprechen, dass es finanziell nach Flop der Platte und einem anderen missglückten Projekt in der Kasse ziemlich übel aussieht. Diese Offenheit fand ich sehr sympathisch. Und diese prekäre Finanzlage war mit ein Grund, die Band Camouflage erstmal auf Eis zu legen. Und knapp 3 Jahre lang passierte dann ja auch nicht viel, da die Band durch andere Jobs Geld verdienen musste. Heiko als Komponist für Werbemusik, Marcus bei Four Music. Also komme mir doch bitte keiner damit, dass die finanzielle Situation eines Künstlers unbedeutend für sein musikalisches Schaffen respektive für die Fans ist.



    Hab ich durch solche Fragen den Respekt vor den Künstlern verloren? Wenn sie nicht drüber reden wollen, müssen sie mir das ja nicht beantworten. Aber ist doch vielleicht auch mal ganz toll, dem ein oder anderen Traumtänzer die Illusion zu nehmen, als Musiker wäre man steinreich und hat ein tolles Leben. Im Übrigen das Totschlag-Argument für die, die ausschließlich illegal Musik aus dem Netz laden. „Die haben doch genug Geld“ heisst es dann. Nur: die Zeiten sind offensichtlich vorbei.


    Als Journalist (das ist momentan meine Berufsbezeichnung) ist es auch die Aufgabe, Fragen zu stellen, die nicht jeder stellt. Dazu gehören auch unangenehme Fragen. Das muss nicht heissen, dass man gleich auf BILD Niveau arbeitet. Die würden im Zweifelsfall auch nicht fragen, sondern sich einfach was ausdenken ;)


    Alphaville hatten das Privileg, in ganz anderen Zeiten richtig erfolgreich zu sein und haben Mitte der 80er eigener Aussage nach richtig gut verdient. Ich habe die Mini-Disc mit dem Interview leider irgendwann verschlampt. Aber ich kann aus der Erinnerung sagen, dass ich damals schon solche Fragen gestellt habe und Marian da sehr souverän drauf reagiert hat. Er sprach zum Beispiel über Auftritte, die sie in den 80ern abgesagt haben, obwohl es dafür Zigtausend D-Mark gegeben hätte. Einfach, weil sie kein Bock hatten.
    Eine Entscheidung, die sie später wohl bereut haben.


    Die Geldfrage habe ich damals auch gestellt, weil ich selbst Musik machen wollte und auch entsprechende Kontakte hatte. Wenn man gerade 20 ist und sich überlegt, seine Existenz vielleicht tatsächlich als Musiker aufbauen zu wollen, liegt so eine Frage nah. Mittlerweile sind aber knapp 10 Jahre vergangen, ich hab meine Ziele verlagert, und man kann das heute eh nicht mehr vergleichen. Aber das Interesse an solchen Dingen ist nach wie vor da.


    Ihr könnt es jetzt glauben oder sein lassen: Marian war damals erfreut, dass sich da jemand mit der Alphaville Geschichte intensiv auseinander gesetzt hat und mal Fragen stellte, die im 0815-Interview normalerweise keinen Platz haben. Natürlich gings nicht nur um Geld, aber wie gesagt: die Reaktion auf das Thema war nicht halb so unverständig und angepisst, wie manche hier in diesem Forum damit umgehen.