Riders On The Storm

  • Eigentlich wies gestern nichts darauf hin, dass es ein guter Tag für ein Konzert werden könnte. Das Wetter war ungemütlich nass und kalt, so dass man eben eigentlich lieber zu Hause bleibt. Ich war müde und langsam kündigten sich Kopfschmerzen an. Aber ich hatte ja das Ticket gekauft und hatte mich eigentlich auch richtig auf das Konzert gefreut.
    Den Aufbruch habe ich bis zur letzten Minute hinausgezögert. Beginn sollte laut Ticket 20:00 sein. 19:45 bin ich zur S-Bahn Richtung Tempodrom.
    Besser hätte mein Timing gar nicht sein können. Ich bin etwa bis 10 m vor die Bühne gekommen, da gingen auch schon die Lichter aus und klassische Klänge kündigten Riders Of The Storm an.
    Diese Band ist in der Musikgeschichte eigentlich eine kleine Sensation. Und wahrscheinlich konnte es auch niemand so richtig glauben, bis die Herren dann tatsächlich die Bühne betraten. Ray Manzarek und Robby Krieger. Gründungsmitglieder der legendären Doors. Jim Morrisson ist natürlich nicht wieder auferstanden. Dafür haben sie einen würdigen Ersatz gefunden. Ian Astbury - Frontmann von The Cult. Dieser betrat die Bühne ganz in schwarz, mit schulterlangen Locken und Sonnenbrille und es gab während des Konzertes so einige Momente wo man sich zwicken musste, um sich daran zu erinnern, dass Morrisson wirklich seit über 30 Jahren tot ist.
    Diese Zeit ist natürlich auch an Manzarek und Krieger nicht vorbeigegangen. Zu hören war davon jedoch absolut gar nichts. Die Musik der Doors ist lebendig und gegenwärtig. Die Arrangements wurden etwas modernisiert und waren dadurch sehr überzeugend und kraftvoll. Einen besseren Mann die den Gesang hätten sie nicht finden können. Astbury hat alle Songs wunderbar interpretiert und dabei jedoch nie versucht Morrisson zu kopieren. Das war auch nicht notwendig, da er eine sehr ähnliche animalische Energie und Austrahlung besitzt.
    Neben den bekannten typischen Doors Songs wie Light My Fire, Break On Through und natürlich Riders On The Storm wurden auch ein paar unbekanntere Sachen gespielt wie z.B. Spanish Caravan oder LA Woman, dass auf dieser Tour nach über 30 Jahren live Premiere hatte. Auch ein neuer Song namens Eagle In The Whirlpool wurde präsentiert.
    Die Band hatte offensichtlich Spaß auf der Bühne und auch das Publikum ist nach einer kurzen Aufwärmphase euphorisch mitgegangen.
    Alles in allem ein wunderbares Konzert, das meine Stimmung in Rekordzeit um 180° gewendet hat.


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  • Zitat


    Original von Joker:


    Diese Band ist in der Musikgeschichte eigentlich eine kleine Sensation. Und wahrscheinlich konnte es auch niemand so richtig glauben, bis die Herren dann tatsächlich die Bühne betraten. Ray Manzarek und Robby Krieger. Gründungsmitglieder der legendären Doors. Jim Morrisson ist natürlich nicht wieder auferstanden. Dafür haben sie einen würdigen Ersatz gefunden. Ian Astbury - Frontmann von The Cult. Dieser betrat die Bühne ganz in schwarz, mit schulterlangen Locken und Sonnenbrille und es gab während des Konzertes so einige Momente wo man sich zwicken musste, um sich daran zu erinnern, dass Morrisson wirklich seit über 30 Jahren tot ist.
    Diese Zeit ist natürlich auch an Manzarek und Krieger nicht vorbeigegangen. Zu hören war davon jedoch absolut gar nichts. Die Musik der Doors ist lebendig und gegenwärtig. Die Arrangements wurden etwas modernisiert und waren dadurch sehr überzeugend und kraftvoll. Einen besseren Mann die den Gesang hätten sie nicht finden können. Astbury hat alle Songs wunderbar interpretiert und dabei jedoch nie versucht Morrisson zu kopieren. Das war auch nicht notwendig, da er eine sehr ähnliche animalische Energie und Austrahlung besitzt.


    Ich war gestern bei den \"Riders\", in der Westfalenhalle in Dortmund, wo auch AV am 17.6. auftreten werden, und kann dir in allen Punkten nur zustimmen. Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Ein geiles Konzert, ich haeb mich super amüsiert. Seit ich 1995 den \"Doors\"-Film das erste Mal gesehen habe, bin ich ein Fan dieser Band...

  • Yep, war wirklich sehr gut.... der einzige Minuspunkt war das Gelaber von Ray Manzarek... einige der Kommentare hätte er sich echt sparen können. Dagegen war Robby Krieger angenehm schweigsam ;)

  • Naja, Ray dachte wohl, sowas wie die Anti-Bush-Sprüche erwartet man im \"alten Europa\" von einer \"Revoluzzer-Band\" wie den Doors...wenn man Intervies mit ihm kennt, weiß man, daß er ein sehr intelligenter, gebildeter Mann ist, aber es oft recht anstrengend ist, ihm zuzuhören, weil er sich gerne selber reden hört...und (ich weiß ja nicht, ob er auf allen Konzerten die gleichen Sprüche abläßt), aber recht grenzwertig fand ich auch den Ratschlag \"stay away from the white powder\", um im Anschluß daran zu empfehlen, sein Bewußtsein stattdessen mit mit Kiffen und Pilzen zu erweitern...autsch. Ray, es sind auch leicht beeeinflußbare Jugendliche im Publikum, mal daran gedacht :( ?


    Was Robby angeht: Ich war über sein Äußeres recht erstaunt...daß er klein und schmächtig ist, habe ich ja schon immer geahnt, aber der sieht ja so klein und zerbrechlich aus...


    Naja, wie gesagt, alles in allem ein toller, unvergeßlicher Abend!

  • Zitat


    Original von Brando:
    Naja, Ray dachte wohl, sowas wie die Anti-Bush-Sprüche erwartet man im \"alten Europa\" von einer \"Revoluzzer-Band\" wie den Doors...wenn man Intervies mit ihm kennt, weiß man, daß er ein sehr intelligenter, gebildeter Mann ist, aber es oft recht anstrengend ist, ihm zuzuhören, weil er sich gerne selber reden hört...und (ich weiß ja nicht, ob er auf allen Konzerten die gleichen Sprüche abläßt), aber recht grenzwertig fand ich auch den Ratschlag \"stay away from the white powder\", um im Anschluß daran zu empfehlen, sein Bewußtsein stattdessen mit mit Kiffen und Pilzen zu erweitern...autsch. Ray, es sind auch leicht beeinflußbare Jugendliche im Publikum, mal daran gedacht :( ?


    Was Robby angeht: Ich war über sein Äußeres recht erstaunt...daß er klein und schmächtig ist, habe ich ja schon immer geahnt, aber der sieht ja so klein und zerbrechlich aus...


    Naja, wie gesagt, alles in allem ein toller, unvergeßlicher Abend!

  • Ich war vorgestern, zu Jim Morrisons 35. Todestag, an seinem Grab in Paris. Und ich war doch ein wenig enttäuscht. Normalerweise kommen zu solchen Jahreszahlen (10. Todestag, 60. Geburtstag, 30. Todetag)doch die noch lebenden Band-Mitglieder auch zum Pere Lacaise, aber diese Mal...nothing. Es war sogar eine Absperrung um das Grab gebaut worden...niemand hörte Musik, es durfte nicht getrunken werden, es herrschte nichts von der Stimmung, wie sie früher mal an dieser Pilgerstätte vorgeherrscht haben muß...sehr, sehr schade. Jim ist doch schon tot, muß man auf diese Weise auch noch seinen Mythos töten? Natürlich finde ich es auch nicht gut, wenn Doors-Fans auch umliegende Gräber beschmiert haben, aber die meisten Leute kommen doch zu Jims Grab, um seinen Mythos am leben zu erhalten...und damit scheint es endgültig vorbei zu sein.


    Aber die Musik der Doors wird ewig leben...

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