Karl Bartos - Communication

  • Nicht nur Kraftwerk haben ein neues Album rausgebracht. Auch Ex-Kraftwerker Karl Bartos läßt wieder von sich hören. Und wie. Poppiger und zugänglicher als das aktuelle Kraftwerk-Epos. Und der Synthipop-Track des Jahres ist auch schon gefunden, Wenn auch schon mal 2000 veröffentlicht und jetzt nochmal mit auf dem Album in einer neu abgemischten Version. 15 Minutes of Fame Der absolute Hammer! Da können dann auch Ladytron oder Client noch was lernen. Tolles Album. Weiterer Anspieltip: Electronic Apeman

  • Kai: Ich weiß, aber das hat doch überhaupt nichts zu sagen.
    Manche Alben (und auch Singles) steigen nur aufgrund von Vorbestellungen der Plattenläden so hoch in die Charts ein.
    Das sagt noch garnix dazu aus, wie die tatsächliche Akzeptanz von Kundenseite aus sein wird.
    Beim Kraftwerk-Album muss die Nachfrage wohl nicht so doll gewesen sein, denn es ist glaub ich nur 2 Wochen überhaupt in den Top 10 gewesen und dümpelt jetzt gerade mal 6 oder 7 Wochen nach der Veröffentlichung in den 70er Plätzen vor sich hin. Das sagt doch alles oder?
    Ein anderes Beispiel dazu ist die neue Ärzte-Single. Die ist letzte Woche (aufgrund von Vorbestellungen) auch von 0 auf eins gegangen. Wollen wir mal sehen, ob der Absturz hier diese Woche auch so böse sein wird. Ich bin mir fast sicher.
    Früher waren es absolute Ausnahmen, dass Alben oder Singles direkt auf Numer eins in die Charts gegangen sind.
    Weiß jemand, ob da in den letzten Jahren irgendwas am Berechnungsprinzip verändert wurde??)

  • Also ich kann beide Alben uneingeschränkt empfehlen. Gebe Yamaha Sampling Unit 700 Recht: das Bartos-Album ist sicherlich zugänglicher und poppiger, "direkter" (neudeutsch: "fetter"). Und es macht viel Spaß! (Bei 15 Minutes of Fame handelt es sich aber nicht um eine neu abgemischte oder "ge-remixte" Fassung; ist exakt die gleiche Extended Version wie auf der Maxi vor ein paar Jahren). Dennoch halte ich die "Tour de France" für das bessere Album, eben weil es subtiler ist, mit mehr Liebe zum Detail. Je öfter man es hört, desto besser wird es, finde ich. Die große TdF-Suite am Anfang (Prolog, 3 Etappen, Zeitfahren) mag zwar etwas langweilig erscheinen, ist aber trotzdem gut gemacht (v.a. Etape 2 u. das Zeitfahren). Ist halt ein reines Konzeptalbum. Kraftwerk wurde von einigen schlauen Medienvertretern der Vorwurf gemacht, sie hätten sich nicht weiterentwickelt und die Musik nicht erneut revolutioniert. Ich kenne keine andere Band, an die man so einen hohen Anspruch stellt. Bartos wurde dies nicht vorgeworfen, dabei erinnert "Communication" stellenweise doch stark an sein "Esperanto" von 1993, sowohl vom Sound als auch von der Thematik her. Stücke wie "TV", "Showbusiness", "Crosstalk" oder "Information" hätten auch auf der aktuellen LP einen berechtigten Platz gehabt. Und: Bartos verwendet bei 2 Tracks den 1991er "Die Roboter"-Sound ("Camera", "Interview").
    Nichtsdestotrotz: Beides sind großartige Alben, das von Bartos ist etwas melodiöser, das von Kraftwerk ist mehr "Kunst".



  • Das mit den Vorbestellungen ist falsch. Berechnet werden nur die tatsächlichen Verkäufe, die über den barcode beim scannen an der Kasse gezählt werden. Diese Praxis existiert seit ca. 3 Jahren bundeseinheitlich. Vorher gaben lediglich ausgewählte Händler ihre Tips ab, heute sind die detalliert ermittelten Zahlen viel representativer. Daher auch die veränderten Bewegungen in den Charts (extrem hohe Einstiege und danach schnelles Fallen, wenn keine weiteren Singles und Auftritte das Album pushen)


    Die Ärzte gingen von null auf eins, dann runter auf zehn, und dann wieder hoch auf die fünf. Bei Kraftwerk war das mit der Nummer Eins halt ein Strohfeuer. Da haben halt wirklich nur Elektronikfans gekauft, kurz vor dem release gab es sehr viel Promotion (Bauzaunplakatierung, Fernsehspot, Interviews überall), aber es kamen keine Nachzügler dazu. Liegt desweiteren aber auch daran, das Kraftwerk keinen Singlehit hatten und bislang auch keine zweite Auskopplung.

  • Hi Leute,


    klar, wie kann man ohne KARL BARTOS an KRAFTWERK vorbei kommen oder ohne KRAFTWERK an KARL BARTOS geschweige denn an WOLFGANG FLÜR.


    Also ich bin dahin gekommen, das BARTOS und FLÜR als Honorarmusiker KRAFTWERK erst in die zweite Phase geführt haben. Sicher natürlich auch die Erfindung von Wolfgang mit dem Schlagwerk, später Drumpads genannt ... grins ...
    Fakt ist, das die Menschmaschine erst da die Elektromusik prägenden Sounds hervorbrachte als die beiden bezahlten Musiker dazu geholt worden sind.


    KARLs stärken sind klar, umso schwächer finde ich die neue CD die er abgeliefert hat. Auch technisch ist es kein Meisterwerk, sie ist übersteuert und musikalisch kein glanzstück. Mir wurden die einzelnen Datas schon nach ner halben bis zu ner Minute langweilig, aber die Drums und Beats sind gut und eben das ist auch seine Stärke.
    Der Gesang war zum grossteil auch überflüssig und wirkt auf mich wie: Wir müssen den Track doch mit irgendwas füllen.


    Also COMMUNICATION liegt bei mir schon in der Ecke, leider.


    Hey, vielleicht wäre das ja etwas - Karl und Wolfgang tun sich zusammen und versuchen mal ein Projekt.


    Viele Grüße
    Rheingold

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