THERE IS NO HOPING FOR THE BEST

  • Gefährliche Dummheit (Auszug aus dem Interview)


    In Ihrem Artikel "All I want for Christmas" [alles, was ich mir zu Weihnachten wünsche] haben Sie einige schwerwiegende Fragen gestellt: "Ich möchte etwas über die Schlußphase unseres Irak-Kriegs wissen? Wer wird an Saddam Husseins Stelle regieren, und worin besteht die Verbesserung? Wie werden die Schiiten und die Kurden dabei vertreten sein, und wie werden sie geschützt? Wie lange werden die amerikanischen Streitkräfte dort bleiben müssen? Wieviel wird das alles kosten? Wer verdient an den Ölfeldern? Welchen Anteil haben Beschlüsse der Wirtschaft an diesem Krieg? Hören wir beim Irak auf, oder machen wir mit Syrien, Saudi-Arabien, dem Iran und mit Ägypten weiter, wie es sich Richard Perle schon des öfteren ausgemalt hat?" Darf ich fragen, ob Sie seit Weihnachten darauf schon Antworten bekommen oder selbst gefunden haben?


    WRP: Auf diese Fragen ist bisher noch keine einzige Antwort seitens der Regierung Bush erfolgt. Ich rechne auch gar nicht damit, daß sie sie jemals beantworten, weil sie jene Komplexität der Lage ansprechen, deren öffentlichen Diskurs die Regierung unbedingt zu verhindern sucht.


    Autor: Pitt, Rivers William: The Greatest Sedition is Silence. Ab April 2003, Pluto Press.


    mehr unter:
    http://www.shareinternational-…te_2003/0302_dummheit.htm


    Noch ein weiteres interessantes Interview mit Tony Benn ist zu finden unter:
    http://www.shareinternational-…efte_2003/0301_trends.htm

  • Frage am Rande:
    habt ihr schon das Statement von Marian auf av.de gesehen?


    Mir zumindest gefriert auch das Gesicht, wenn ich an die Opfer denke, die mit dem Krieg nichts zu tun haben, Kinder vor allem.


    Wer mag, spendet für Unicef http://www.unicef.de


    Dies war und ist definitv der letzte Krieg, den die Menschheit erlebt und Bush wird in einem Jahr dafür sein Gesicht und den Vorsitz als Präsident der USA abgeben müssen.

  • Offener Brief des Schriftstellers Paulo Coelho an das Weiße Haus:

    Danke, großer Staatsmann George W. Bush.
    Danke, dass Sie jedem gezeigt haben, welche Gefahr Saddam Hussein darstellt. Viele von uns hätten sonst womöglich vergessen, dass er chemische Waffen gegen sein eigenes Volk, gegen die Kurden und die Iraner eingesetzt hat. Hussein ist ein blutrünstiger Diktator und eine der augenfälligsten Verkörperungen des Bösen in der heutigen Welt.

    Aber nicht allein dafür wollte ich Ihnen danken.
    Während der ersten zwei Monate dieses Jahres 2003 haben Sie der Welt eine Reihe anderer, wichtiger Dinge gezeigt.

    Ich möchte mich daher in Anlehnung an ein Gedicht, das ich als Kind gelernt habe, bei Ihnen bedanken:

    Danke, dass Sie allen gezeigt haben, dass das türkische Volk und sein Parlament nicht käuflich sind, auch nicht für 26 Milliarden Dollar.

    Danke, dass Sie der Welt gezeigt haben, welch tiefe Kluft zwischen den Entscheidungen der Machthaber und den Wünschen des Volkes liegt.

    Danke, dass Sie uns vor Augen führen, dass weder José Maria Aznar noch Tony Blair ihren Wählern die geringste Achtung und Wertschätzung zeigen. Aznar bringt es fertig, darüber hinwegzusehen, dass 90 Prozent der Spanier gegen den Krieg sind, und Blair ist die größte Demonstration der vergangenen dreißig Jahre in England schlichtweg egal.

    Danke, dass Sie Tony Blair dazu gebracht haben, mit einem Dossier, das ein Plagiat einer Arbeit war, die ein Student zehn Jahre zuvor geschrieben hatte, vor das Britische Parlament zu treten und es als vom Britischen Geheimdienst erbrachten schlagenden Beweis vorzustellen.

    Danke, dass sie Colin Powell gestatten, sich selber zum Narren zu machen, indem er dem UN-Sicherheitsrat Fotos vorlegt, die eine Woche später von Hans Blix, dem Chef der UN-Rüstungskontrollkommission zur Entwaffnung des Irak, öffentlich
    angefochten werden.

    Danke, dass Sie mit Ihrer Haltung dafür gesorgt haben, dass bei der UN-Vollversammlung der französische Außenminister Dominique de Villepin mit seiner Anti-Kriegsrede Applaus geerntet hat, was meines Wissens vorher nur einmal in der Geschichte der UNO, im Anschluss an eine Rede Nelson Mandelas, geschehen ist.

    Danke, dass Sie mit all ihren Bemühungen, den Krieg voranzutreiben, dazu beigetragen haben, dass die sonst untereinander zerstrittenen arabischen Nationen sich bei ihrem Treffen in Kairo in der letzten Februarwoche erstmals einstimmig gegen jedwede Invasion ausgesprochen haben.

    Danke, dass Sie mit Ihrer rhetorischen Behauptung, die UNO habe nun die Chance, ihre wahre Bedeutung zu zeigen, sogar die zögerlichsten Länder dazu gebracht haben, sich gegen jede Art von Angriff gegen den Irak auszusprechen.

    Danke, dass Sie mit Ihrer Außenpolitik den britischen Außenminister Jack Straw zu der Erklärung verleitet haben, im 21. Jahrhundert könne es Kriege geben, die sich moralisch rechtfertigen ließen, wodurch Straw seine ganze Glaubwürdigkeit
    verlor.

    Danke, dass Sie versucht haben, ein Europa auseinander zu dividieren, das für seine Vereinigung kämpft. Es wird ihm als Warnung dienen.

    Danke, dass Sie geschafft haben, was nur wenigen in diesem Jahrhundert gelungen ist: Millionen Menschen auf allen Kontinenten im Kampf für dieselbe Idee zu vereinen, auch wenn diese Idee nicht Ihre ist.

    Danke, dass Sie uns wieder fühlen lassen, dass unsere Worte, wenn sie vielleicht nicht gehört, so zumindest ausgesprochen wurden. Das wird uns in Zukunft noch mehr Kraft geben.

    Danke, dass Sie uns missachten, dass Sie alle marginalisieren, die sich gegen Ihre Entscheidung stellen, denn die Zukunft der Erde gehört den Ausgeschlossenen.

    Danke, denn ohne Sie hätten wir nicht erkannt, dass wir fähig sind, uns zu mobilisieren. Möglicherweise wird es uns diesmal nichts nützen, aber ganz sicher später einmal.

    Nun, da es keinen Weg zu geben scheint, die Trommeln des Krieges zum Schweigen zu bringen, möchte ich wie ein europäischer König einst zu seinem Invasoren sagen: "Möge dein Morgen schön sein, möge die Sonne auf den Rüstungen deiner
    Soldaten strahlen, denn noch am Nachmittag werde ich dich besiegen."

    Danke, dass Sie uns - einer Armee anonymer Menschen, die wir die Straßen füllen, um einen Prozess aufzuhalten, der bereits im Gange ist – erlauben zu erfahren, wie man sich fühlt, wenn man machtlos ist, und aus diesem Gefühl zu lernen und es zu verwandeln.

    Also, genießen Sie Ihren Morgen und welchen Ruhm er Ihnen auch immer bringen mag.

    Danke, dass Sie uns nicht zugehört und uns nicht ernst genommen haben. Doch Sie sollten wissen, dass wir Ihnen sehr wohl zugehört haben und Ihre Worte niemals vergessen werden.

    Danke, großer Staatsmann George W. Bush. Herzlichen Dank.

  • Dieser Krieg schafft es ja sogar, dass sich andere Nationen, Politiker und Menschen wie zum Beispiel hier im Forum zanken. Das ist es, wo ich auch nur noch sagen kann: Danke, Mr. President! :-p Danke, dass Sie es schaffen, die Welt zu teilen und im Vereinigungsprozess, der über Jahre langsam voranging (UN, Grand Prix, Olympische Spiele, Spenden für Kinder in 3. Welt etc. etc.!) zu stören.
    Aber wegen der Chef - Frage: Manchmal kann ich es ein wenig nachvollziehen, dass die USA sich als Nabel der Welt betrachten. Egal was sie tun, andere kopieren es (Halloween, McDonald's und weiß der Geier). Alles, was wir hier anstellen, haben die Amis ein, zwei Jahre zuvor getan. Klar, da fühlt man sich als jemand, der weiß, er kann dem anderen irgendeinen Sch.... vorführen - man findet immer welche in Europa oder Deutschland, die es auch so tun wollen.
    Naja, man kann zur Zeit wirklich nicht mehr tun als Nachrichten zu verfolgen und hoffen, dass von den ABC - Waffen nicht Gebrauch gemacht wird. Was ich schonmal nicht schlecht finde, ist, dass Powell sich ins Ferhnsehen stellt und der irakischen Bevölkerung erzählt, wie sie sich verhalten sollen, damit ihnen nix passiert.
    Aber wenn Bush oder die CDU/CSU mit ihrer Ansicht nicht falsch liegen, dann hätten sie doch der Welt ein wenig mehr mit Samthandschuhen erklären können, was sie vorhaben. Mit solchen Aussagen wie von Frau Merkel oder mit Bush's Statement, wer nicht für uns ist, ist gegen uns, kann man doch nicht davon ausgehen, dass die "westliche" und auch "östliche" Welt geschlossen hinter der Idee stehen, den Diktator Hussein in die Knie zu zwingen. Ungeschickter, wie die beiden und viele andere es getan haben, hätte man sich wirklich nicht ausdrücken können. Da braucht man sich nicht wundern, dass plötzlich welche gegen den Weltpolizist aufstehen...
    :nuke:

  • Zitat


    Original von Jenny:
    Dieser Krieg schafft es ja sogar, dass sich andere Nationen, Politiker und Menschen wie zum Beispiel hier im Forum zanken. Das ist es, wo ich auch nur noch sagen kann: Danke, Mr. President! :-p Danke, dass Sie es schaffen, die Welt zu teilen (...)



    Naja...ist es nicht ein bißchen naiv, einen Schuldigen für alles, was in der Welt schiefläuft, zu ernennen? Kriege gibt es, seitdem es Menschen gibt - und Zankerei gibt es, seitdem es das Forum gibt. :D Es liegt in der Natur des Menschen und ist auf seinen ihn am Leben erhaltenden Egoismus begründet.
    Ich finde es ein bisschen feige und bequem von Dir die Verantwortung für die Aufrechterhaltung des Friedens auf andere zu deligieren. Die Frage ist immer, was man zulässt und was man unternimmt. ("Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin").
    Mit ein wenig Toleranz und Respekt gäbe es auch hier im Forum keine Zankerei. Und das ist der Punkt: WIR HIER können somit unseren Beitrag leisten, alles ein wenig relaxter und friedlicher zu gestalten.
    Denk mal drüber nach: Wenn wir sagen, daß 'der böse US Präsident' an allem Schuld ist, geben wir ihm noch mehr Macht.
    Grüße, Jen

  • was mich entsetzt:
    krieg ohne grund und recht. der stärkere gegen den schwächeren.


    was mich erschreckt:
    krieg ist goldenes zeitalter für die rüstungsindustrie.


    was ich krank finde:
    krieg live on tv.


    was ich nicht mehr hören kann:
    „koalition der willigen“ oder „countdown zum krieg“


    was mich enttäuscht:
    dass europa nicht die einheitliche meinung seines volkes vertreten kann.


    was mich aufregt:
    der ständige wahlkampf-wahn unseres landes.


    was mir angst macht:
    ein drohender religiöser weltkrieg.

  • Jen: Sicher ist es unser aller Aufgabe, den Frieden aufrecht zu erhalten und auch ich versuche, dieser Verantwortung hinterher zu kommen. Aber ich rede von den aktuellen Geschehnissen und finde schon, dass Bush zur Zeit DIE Person ist, die den Frieden erheblich bedroht anstatt aufrecht zu erhalten, oder nicht!? Was will man nur tun als kleiner Bürger. Man sieht im Fernsehen die Bomben niederrasseln und es schießt einem nur noch die blanke Wut in die Fingerspitzen. Oder all die Menschen, die auf die Straßen gehen und gegen den Krieg protestieren ... nichts wird geschehen ... eigentlich hätten sie doch alle daheim bleiben können. Das ist es nur, was mich sehr wütend macht. Sollte man sowas nicht nachvollziehen können? ?(

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