Gedichte und Songtexte

  • von zeit zu zeit


    von zeit zu zeit
    dringt ein schimmer hellen lichts
    in die dunklen, engen gassen
    der gedankenwelt
    die gassen werden zu weiten , endlosen
    straßen durch die traumwelt
    von zeit zu zeit
    werden die gefühle von einer welle
    irrealen lebens aufgwühlt
    und vereinigen sich zu einer brücke
    in die phantasiewelt
    von zeit zu zeit
    ist alles nur ein zerbrechlicher spiegel
    und man wird zurückgeworfen
    in die wirklichkeit
    zerschmettert... auf dem fundament der angst
    von zeit zu zeit




    So, nun seid ihr dran ;)

  • Darf ich "Gedichte und Songtexte" erweitern auf "Gedichte, Songtexte und Geschichten"?


    Ich möchte Euch ein Buch ans Herz legen, das ich - gerade zur richtigen Zeit - gelesen habe ... gerade eben ...


    "Der Alchimist" von Paulo Coelho


    "Wenn das, was du gefunden hast, echt ist, dann wird es nie vergehen. Und du kannst eines Tages zurückkehren. Wenn es jedoch nur ein Lichtmoment war, wie die Explosion eines Sternes, dann findest du beim Wiederkommen nichts mehr vor. Aber du hast eine Lichtexplosion erlebt, und allein das hat sich bereits gelohnt."


    http://www.amazon.de/exec/obid…d_1_1/302-5528687-3608067

  • I)


    Liebe R. , auch ich habe diese Buch gelesen, nur leider finde ich, das Realität und Fiktion meist sehr weit aus einander liegen.


    Manchmal sieht man nur das, was man gerne sehen möchte und nicht jedes Buch hält was es verspricht (siehe Dieter Bohlen).

  • Lieber Roman,


    sag´ bloß, Du hast Dir Dieter Bohlen´s "ganze Wahrheit" gegeben! :shock2:
    Bohlens Buch versprach (mir) GAR NICHTS - zumindest nicht die Wahrheit ;)


    Du hast natürlich Recht: Zwischen Wahrheit und Fiktion liegen Welten ...
    Genau DAS habe ich in diesem Buch (nicht in dem von Dieter Bohlen!) erfahren und es hat mir sehr geholfen, mich eben DAMIT abzufinden (s. Zitat)


    Und ... es geht mir gut dabei.


    DAS ist die Wirkung, die dieses Buch hat: Es ist, wie es IST ...


    Und DESHALB kann ich dieses Buch


    http://www.amazon.de/exec/obid…d_1_1/302-5528687-3608067




    nur jedem empfehlen.

  • ach ja ... nochwas ...


    "Veronika beschließt zu sterben" war das Buch, das mich überhaupt erst auf Paulo Coelho gebracht hat ... trauriger Titel - absolut positive Aussage

  • Das ist doch das Schöne an Büchern. Mit der Realität wird man jeden Tag konfrontiert und sie ist selten angenehm. Mit Büchern kann man sich in andere Welten und andere Personen denken und kann den Alltag und sämtliche Grenzen und Regeln hinter sich lassen.
    Mit Büchern kann man auf Zentauren reiten, Einhörner beobachten oder einfach nur an einem wunderschönen Strand entlanglaufen wann immer man es wünscht.


    Allen, die ihre Lieblingsbücher selbst gern weiterspinnen oder mehr über Charaktere erfahren möchten, kann ich die großartige Seite http://www.fanfiction.net empfehlen. Besonders umfangreich sind die Kategorien Herr der Ringe und Harry Potter.
    Da kann man sich einige Nächte um die Ohren schlagen;)

  • Schaut hier überhaupt noch einer rein ? Der letzte Post ist schon so lange her. Ich habe auch ein Gedicht gefunden, ich hoffe es gefällt:


    Ansteckung


    Ein Schnurps zu morgendlicher Stund'
    benimmt sich unerfreulich.
    Er ist (ganz ohne tiefen Grund)
    unleidig und abscheulich.


    Die schlechte Laune läßt er aus
    an seiner armen Mutter,
    die geht verdrießlich aus dem Haus,
    zu kaufen ein Pfund Butter.


    Dem Milchmann, welcher freundlich grüßt,
    antwortet sie verstimmt,
    was diesen wiederum verdrießt,
    weil er's persönlich nimmt.
    Die nächsten Kunden, die er hat,
    knurrt er verärgert an.
    Die tragen's weiter in die Stadt,
    nach Haus zu Kind und Mann.



    Laßt Euch nicht anstecken !


    Suzi
    .

    Charme ist die Art, wie ein Mensch ja sagt, ohne dass ihm eine bestimmte Frage gestellt worden war. (Camus)

  • Habe mal ein paar meiner absoluten Lieblingsgedichte zusammen gesucht...



    Der Panther


    Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
    so müd geworden,daß er nichts mehr hält.
    Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
    und hinter tausend Stäben keine Welt.


    Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
    der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
    ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
    in der betäubt ein großer Wille steht.


    Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
    sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
    geht durch der Glieder angespannte Stille -
    und hört im Herzen auf zu sein.


    Rainer Maria Rilke


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    Mondnacht

    Es war, als hätt der Himmel
    Die Erde still geküßt,
    Daß sie im Blütenschimmer
    Von ihm nun träumen müßt.
    Die Luft ging durch die Felder,
    Die Ähren wogten sacht,
    Es rauschten leis die Wälder,
    So sternklar war die Nacht.
    Und meine Seele spannte
    Weit ihre Flügel aus,
    Flog durch die stillen Lande,
    Als flöge sie nach Haus.

    Joseph von Eichendorff


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    Und die Hörner des Sommers verstummten...


    Und die Hörner des Sommers verstummten im Tode der Fluren,
    In das Dunkel flog Wolke auf Wolke dahin.
    Aber am Rande schrumpften die Wälder verloren,
    Wie Gefolge der Särge in Trauer vermummt.
    Laut sang der Sturm im Schrecken der bleichenden Felder,
    Er fuhr in die Pappeln und bog einen weißen Turm.
    Und wie der Kehricht des Windes lag in der Leere
    Drunten ein Dorf, aus grauen Dächern gehäuft.


    Aber hinaus bis unten am Grauen des Himmels
    Waren aus Korn des Herbstes Zelte gebaut,
    Unzählige Städte, doch leer und vergessen.
    Und niemand ging in den Gassen herum.


    Und es sank der Schatten der Nacht. Nur die Raben noch irrten
    Unter den drückenden Wolken im Regen hin,
    Einsam im Wind, wie im Dunkel der Schläfen
    Schwarze Gedanken in trostloser Stunde fliehn.


    Georg Heym


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    Gottfried Benn - Astern


    Astern - schwälende Tage,
    alte Beschwörung, Bann,
    die Götter halten die Waage
    eine zögernde Stunde an.


    Noch einmal die goldenen Herden,
    der Himmel, das Licht, der Flor,
    was brütet das alte Werden
    unter den sterbenden Flügeln vor?


    Noch einmal das Ersehnte,
    den Rausch, der Rosen Du -
    der Sommer stand und lehnte
    und sah den Schwalben zu,


    Noch einmal ein Vermuten,
    wo längst Gewissheit wacht:
    Die Schwalben streifen die Fluten
    und trinken Fahrt und Nacht.


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    Heinrich Heine - Altes Lied


    Du bist gestorben und weißt es nicht,
    Erloschen ist dein Augenlicht,
    Erblichen ist dein rotes Mündchen,
    Und du bist tot, mein totes Kindchen.


    In einer schaurigen Sommernacht
    Hab ich dich selber zu Grabe gebracht;
    Klaglieder die Nachtigallen sangen,
    die Sterne sind mit zur Leiche gegangen.


    Der Zug, der zog den Wald vorbei,
    Dort widerhallt die Litanei;
    Die Tannen, in Trauermäntel vermummet,
    Sie haben Totengebete gebrummet.


    Am Weidensee vorüber gings,
    Die Elfen tanzten inmitten des Rings;
    Sie blieben plötzlich stehen
    und schienen uns anzuschaun mit Beileidsmienen.


    Und als wir kamen zu deinem Grab,
    Da stieg der Mond vom Himmel herab.
    Er hielt eine Rede.
    Ein Schluchzen und Stöhnen,
    Und in der Ferne die Glocken tönen.


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    Hermann Hesse - Bei Nacht


    Nachts, wenn das Meer mich wiegt
    Und bleicher Sternenglanz
    Auf seinen weiten Wellen liegt,
    Dann löse ich mich ganz
    Von allem Tun und aller Liebe los
    Und stehe still und atme bloß
    Allein, allein vom Meer gewiegt,
    Das still und kalt mit tausend Lichtern liegt.
    Dann muß ich meiner Freunde denken
    Und meinen Blick in ihre Blicke senken,
    Und frage jeden still allein:
    "Bist du noch mein?
    Ist dir mein Leid ein Leid, mein Tod ein Tod?"
    Fühlst du von meiner Liebe, meiner Not
    Nur einen Hauch, nur einen Widerhall?"
    Und ruhig blickt und schweigt das Meer
    Und lächelt: Nein.
    Und nirgendwo kommt Gruß und Antwort her.


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    Kein Schmerz ist größer,
    als sich der Zeit des Glückes zu erinnern,
    wenn man im Elend ist
    ~Dante Alighieri~


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    Franz Kafka - Nachts


    Versunken in die Nacht. So wie man manchmal den Kopf senkt, um nachzudenken,so ganz versunken sein in die Nacht. Ringsum schlafen die Menschen. Eine kleine Schauspielerei, eine unschuldige Selbsttäuschung, daß sie in Häusern schlafen, in festen Betten, unter festem Dach, ausgestreckt oder geduckt auf Matratzen, in Tüchern, unter Decken, in Wirklichkeit haben sie sich zusammengefunden wie damals einmal und wie später in wüster Gegend, ein Lager im Freien, eine unübersehbare Zahl Menschen, ein Heer, ein Volk, unter kaltem Himmel auf kalter Erde, hingeworfen wo man früher stand, die Stirn auf den Arm gedrückt, das Gesicht gegen den Boden hin, ruhig atmend. Und du wachst, bist einer der Wächter, findest den nächsten durch Schwenken des brennenden Holzes aus dem Reisighaufen neben dir. Warum wachst du? Einer muß wachen, heißt es. Einer muß da sein.


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    Georg Trakl - Delirium
    Der schwarze Schnee, der von den Dächern rinnt;
    Ein roter Finger taucht in deine Stirne
    Ins kahle Zimmer sinken blaue Firne,
    Die Liebender erstorbene Spiegel sind.
    In schwere Stücke bricht das Haupt und sinnt
    Den Schatten nach im Spiegel blauer Firne.
    Dem kalten Lächeln einer toten Dirne.
    In Nelkendüften weint der Abendwind.


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    BRANDUNG


    Du, Stunde, flügelst in den Dünen.


    Die Zeit, aus feinem Sande, singt in meinen Armen:
    ich lieg bei ihr, ein Messer in der Rechten.


    So schäume, Welle! Fisch, trau dich hervor!
    Wo Wasser ist, kann man noch einmal leben,
    noch einmal mit dem Tod im Chor die Welt herübersingen,
    noch einmal aus dem Hohlweg rufen: Seht,
    wir sind geborgen,
    seht, das Land war unser, seht,
    wie wir dem Stern den Weg vertraten!


    Paul Celan


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    Die Stadt


    Am grauen Strand, am grauen Meer
    Und seitab liegt die Stadt;
    Der Nebel drückt die Dächer schwer,
    Und durch die Stille braust das Meer
    Eintönig um die Stadt.
    Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
    Kein Vogel ohn Unterlaß;
    Die Wandergans mit hartem Schrei
    Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
    Am Strande weht das Gras.


    Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
    Du graue Stadt am Meer;
    Der Jugend Zauber für und für
    Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
    Du graue Stadt am Meer.


    Theodor Storm


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    BERT BRECHT


    Lied einer deutschen Mutter


    Mein Sohn, ich hab dir die Stiefel
    Und dies braune Hemd geschenkt:
    Hätt ich gewußt, was ich heute weiß
    Hätt ich lieber mich aufgehängt.


    Mein Sohn, als ich deine Hand sah
    Erhoben zum Hitlergruß
    Wußte ich nicht, daß dem, der ihn grüßet
    Die Hand verdorren muß.


    Mein Sohn, ich hörte dich reden
    Von einem Heldengeschlecht.
    Wußte nicht, ahnte nicht, sah nicht:
    Du warst ihr Folterknecht.


    Mein Sohn, und ich sah dich marschieren
    Hinter dem Hitler her
    Und wußte nicht, daß, wer mit ihm auszieht
    Zurück kehrt er nimmermehr.


    Mein Sohn, du sagtest mir, Deutschland
    Wird nicht mehr zu kennen sein.
    Wußte nicht, es würd werden
    Zu Asche und blutigem Stein.


    Sah das braune Hemd dich tragen
    Habe mich nicht dagegen gestemmt.
    Denn ich wußte nicht, was ich heut weiß:


    Es war dein Totenhemd.


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    Trauer


    Vor anderen schützen mich die Lügen,
    Sind sie nur gut genug.
    Aber mich selber betrügen,
    Ist sinnlos. Selbstbetrug
    Hilft nicht bei Trauer.
    Sie ist untäuschbar. Und sie liegt
    In mir wie ein Polyp auf Lauer,
    Der tausend Arme hat und siegt.
    Ich zwing sie nieder für zwei Stunden,
    Und das verfluchte Selbstmitleid
    Verjage ich mit scharfen Hunden.
    Doch fliehn die beiden niemals weit.
    Sie kehrn versteckt zurück und springen
    Mich aus dem Dunkel wieder an.
    Ich helfe mir mit lautem Singen,
    Wenn ich mir nicht mehr helfen kann.
    Nach außen heißt das: Ich bin heiter.
    Warum auch nicht? Das Leben zieht
    Mit mir als Vorsprung ruhig weiter.
    Und keiner weiß, was mir geschieht.


    Eva Strittmatter



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    Kadaverstern


    Für euch bin ich gestorben
    und muß in jedem Käfig wiederauferstehn
    mein Auge hat geleuchtet
    und keiner hat in dem Moment hineingesehn
    Für euch bin ich gestorben
    ganz langsam, doch der Schornstein hat nur kurz geraucht
    kein Mond, um dran zu heulen
    ich hab nur nackte Neonröhren angefaucht


    Für mich ist täglich Treblinka, Soweto und My Lai
    für mich ist täglich Golgatha
    und nie der Krieg vorbei


    Für euch bin ich gestorben
    damit ihr euer krankes Leben überlebt
    wie könnt ihr bloß ertragen
    daß ihr mir von Geburt an keine Chance gebt


    Für euch bin ich gestorben
    und über euch hängt immer dieser Brandgeruch
    ihr nennt das Weltgeschichte
    ihr seid bis heute selber nur ein Tierversuch


    Jetzt schnapp ich nach dem Abfall vom reichen Tisch des Herrn
    da irgendwo weit oben
    auf dem Kadaverstern



    Heinz Rudolph Kunze




    Ist ne ganze Menge, aber vielleicht findet Ihr ja darunter auch an dem einen oder anderen Gefallen ...

  • Hallo, ich habe das folgende Gedicht rein zufällig auf einer Internetseite gefunden. Ich fand es sehr berührend. Deswegen wollte ich es euch nicht vorenthalten.



    "TOD EINER UNSCHULDIGEN"


    Ich ging zu einer Party, Mami, und dachte an Deine Worte. Du hattest mich gebeten, nicht zu trinken, und so trank ich
    keinen Alkohol.


    Ich fühlte mich ganz stolz, Mami, genauso, wie Du es vorhergesagt hattest. Ich habe vor dem Fahren nichts getrunken, Mami, auch wenn die anderen sich mokierten.


    Ich weiß, dass es richtig war, Mami, und dass Du immer recht hast. Die Party geht langsam zu Ende, Mami, und alle fahren weg.


    Als ich in mein Auto stieg, Mami, wusste ich, dass ich heil nach Hause kommen würde: aufgrund Deiner Erziehung -
    so verantwortungsvoll und fein.


    Ich fuhr langsam an, Mami, und bog in die Strasse ein. Aber der andere Fahrer sah mich nicht, und sein Wagen traf
    mich mit voller Wucht.


    Als ich auf dem Bürgersteig lag, Mami, hörte ich den Polizisten sagen, der andere sei betrunken. Und nun bin ich
    diejenige, die dafür büßen muss.


    Ich liege hier im Sterben, Mami, ach bitte, komm' doch schnell. Wie konnte mir das passieren? Mein Leben zerplatzt
    wie ein Luftballon.


    Ringsherum ist alles voll Blut, Mami, das meiste ist von mir. Ich höre den Arzt sagen, Mami, dass es keine Hilfe mehr
    für mich gibt.


    Ich wollte Dir nur sagen, Mami, ich schwöre es, ich habe wirklich nichts getrunken. Es waren die anderen, Mami, die
    haben einfach nicht nachgedacht.


    Er war wahrscheinlich auf der gleichen Party wie ich, Mami. Der einzige Unterschied ist nur: Er hat getrunken, und ich
    werde sterben.


    Warum trinken die Menschen, Mami? Es kann das ganze Leben ruinieren. Ich habe jetzt starke Schmerzen, wie
    Messerstiche so scharf.


    Der Mann, der mich angefahren hat, Mami, läuft herum, und ich liege hier im Sterben. Er guckt nur dumm.


    Sag' meinem Bruder, dass er nicht weinen soll, Mami. Und Papi soll tapfer sein. Und wenn ich dann im Himmel bin,
    Mami, schreibt " Papas Mädchen " auf meinen Grabstein.


    Jemand hätte es ihm sagen sollen, Mami, nicht trinken und dann fahren. Wenn man ihm das gesagt hätte, Mami,
    würde ich noch leben.


    Mein Atem wird kürzer, Mami, ich habe große Angst. Bitte, weine nicht um mich, Mami. Du warst immer da, wenn ich
    Dich brauchte.


    Ich habe nur noch eine letzte Frage, Mami, bevor ich von hier fortgehe: Ich habe nicht vor dem Fahren getrunken,
    warum bin ich diejenige, die sterben muss?


    ANMERKUNG: Dieser Text in Gedichtform war an der Springfield High School (Springfield, VA, USA) in Umlauf, nachdem eine Woche zuvor zwei Studenten bei einem Autounfall getötet wurden.

  • Hallo, ich wollt auch mal was reinschreiben:


    Himmelsstürmer


    wenn des nachts der Mond hell am Himmel steht
    und der Nachtwind sanft vom Westen her weht
    dann sieh ich nach oben die Sterne funkeln dort
    und der Nachtwind trägt meine Gedanken fort
    ich schweige eine Weile und denke an dich
    und hoffe du denkst auch immer an mich?
    der Sommernachtwind trägt meine Träume übers Feld
    du warst mein Leben ja mehr noch meine Welt
    mein Blick geht in die Ferne wo der Mond erscheint
    der Wunsch von mir endlich wieder mit dir vereint


    Sieh in den Himmel sag siehst du mich dort
    einst waren wir glücklich andere Zeit andrer Ort
    du und ich zusammen bildeten das wir
    doch dann musst ich fort und du du bliebst hier


    Gedanken tragen mich weit in die Ferne
    jenseits des Mondes hat dich jemand gerne
    bist du mal traurig dann vergiss nicht
    da gibt es jemand der denkt ständig an dich
    Traum und Real verschmelzen im Licht
    meine einzige Angst bitte vergiss mich nicht
    ich schick dir meine Träume
    und strecke meine Arme weit Richtung Licht
    alles das was die Unendlichkeit verspricht
    unsichtbare Tränen fliessen langsam dahin
    sag mir worin liegt da der Sinn?


    Sieh in den Himmel sag siehst du mich dort
    einst waren wir glücklich andre Zeit andrer Ort
    du und ich zusammen bildeten das wir
    doch dann musst ich fort und du du bliebst hier


    Nichts ist mehr wichtig weder Zeit noch Raum
    ich bin erwacht aus einem wundervollen Traum
    alles was ich hab sind Gedanken an dich
    alles das was die Unendlichkeit verspricht
    es war einst so schlimm denn ich musste gehn
    doch eines Tages werden wir uns wiedersehn
    denk nicht an den Tag an dem die Rose verdarb
    das war der Tag der Tag an dem ich starb


    Sieh in den Himmel sag siehst du mich dort
    einst waren wir glücklich andre Zeit andrer Ort
    du und ich zusammen bildeten das wir
    doch dann musst ich fort und du bleibst noch hier!


    c`2003 Stephan Glanemann

  • Also in der Schule müssen wir gerade Gedichte zum Thema Herbst / Winter verfassen. Hier mein Beitrag, bitte nicht zu Ernst nehmen:


    Postbote im Schnee


    Ich schaue aus dem Fenster
    und sehe weißen Frost.
    Er sieht aus wie Gespenster
    und ich erwarte Post.


    Da flitzt der Briefträger um die Ecke
    seine Haare wedeln im Wind.
    Er trägt eine blau-gelbe Decke
    und fährt vorbei geschwind


    Fix ist dieser Junge
    immer flott, eifrig und schnell.
    Das zeugt von einer guten Lunge
    doch braucht's auch ein dickes Fell.


    Keine Post ist angekommen,
    ich geh vom Fenster fort.
    Trotzdem denke ich versonnen
    hier ist ein schöner Ort.



    Meinem Deutschlehrer, verfechter der alten Schule, gefiel das Gedicht überhaupt nicht :( und er hat eine, für mich schlechtere, Version draus gemacht:


    Postbote im Schnee


    Wie ich aus dem Fenster schaue,
    liegt auf den Ästen der Bäume -
    kahlem Gebein weißer Gespenster -
    schon Frost und lässt sie frieren im Wind.


    Da schliddert ein Mann um die Ecke,
    das schwarze Haar ist steifgefroren,
    er trägt einen gelb-schwarzen Umhang,
    fällt fast vom Rad bei dieser Glätte.


    Fix ist dieser Junge, zuverlässig, flott.
    Zeugt das nicht von einer guten Lunge?
    Doch heut braucht's auch dickes Fell,
    soviel Post muss er noch schleppen!


    Leider führt er nun vorüber,
    keine Post ist für mich mitgekommen.
    Morgen stehe ich vielleicht schon wieder
    a dem Fenster, blick hinaus auf tiefen Schnee.


    So, welches ist nun besser :lach:

  • @ Kai:


    Nicht böse sein, aber mir persönlich gefällt die zweite Version besser. Du hast Dich bei Deiner Version an einem Kreuzreim versucht. Das Thema des Gedichtes ist sehr schön, aber oft ist es besser den Worten einfach freien Lauf zu lassen an statt sie in eine Reimform zu zwingen. Das ist mit Sicherheit auch das, was Dein Lehrer bemängelt hat. Das Gedicht klingt gezwungen... Ein bisschen nach dem Motto "Reim Dich, oder ich fress Dich"


    Die Version, die Dein Lehrer draus gemacht hat erinnert ein bisschen an espressionistische Dichter wie z.B. Georg Trakl oder Gottfried Benn. Durch die Umstellung der Worte bekommt das Gedicht einen ganz anderen eher verzweifelten Unterton, der vor allem in der letzten Strophe auffällt.


    Dadurch hat er aber vor allem seine eigenen Gedanken und Gefühle eingebracht. Dein Gedicht hat einen positiven Ausgang, während seins eher pessimistisch endet.


    Muss aber auch sagen, dass mir seine Methode nicht besonders gefällt. Hat er bei allen Leuten die Gedichte umgetextet?

  • Also ich muss sagen, Gedichte einfach umtexten ist ein schlimmes Verbrechen! Ich hab hier nochmal eines und würd mich über Feedback freuen, ist mehr so ein Songtext von einem Musikprojekt, welches ich und ein kumpel von mir so denmächst aus der Taufe heben wollen (wir sind über Ideen und anregungen jederzeit erfreut)!


    Geh gradeaus und denk nicht drüber nach
    wir stehn kerzengrade und kennen keine schmach
    wir kenn auch keine gnade und erst recht keine scham
    es gibt hier nur dumm befehl und blind gehorsam
    die grössten in europa na klar das sind doch wir
    hauen den wichsern auf die fresse und trinken billigbier
    ist das falsch? Du fragst nicht denn du kapierst nicht
    du fühlst dich riesengross und bist in wahrheit nur ein wicht
    du rasierst dir eine glatze und bist voller nationalstolz
    hast keine haare auf nem schädel aus hohlholz
    ich danke nicht dafür das es dich nicht gibt denn du bist nur ein kind
    ich danke nur dafür das nicht noch mehr so sind
    hohle idioten voller wut
    opfer ihrer selbst und mehr stark als klug


    muss das wirklich sein? war das wirklich nötig?
    Ich lache über dich denn du laberst nur blödsinn
    folgst dem toten führer und denkst nicht drüber nach
    verschliesst deine augen tag für tag
    gib die schuld an deinem versagen dem türken nebenan
    ich sage dir nur eines so fängt die scheisse wieder an


    du bist eine schande für unsre demokratie
    deutschland den menschen doch das verstehst du nie
    du singst unsre hümne und verstehst den inhalt nicht
    du bist so schrecklich klein du erbärmlicher wicht
    dein nachbar ist ein türke und du hasst ihn dafür
    ist anders sein ein verbrechen? Wenn ja dann sag es mir
    äusserlich bin ich wie du und doch sind wir nicht gleich
    ich denke nach und du du bist nur weich
    sicher sind zu viele zu viele gäste hier
    und doch was kann der einzelne von nebenan dafür?
    die deutsche flagge brennt sag kannst du es nicht sehn?
    sie wird nicht aufhörn bis wir den weg der demokratie gehn
    einigkeit und recht und freiheit für das deutsche vaterland
    doch sag mir was macht das messer in deiner rechten Hand
    hohl deine parolen die wut in deinen Augen
    würd ich es nicht sehen ich würde es nicht glauben!


    muss das wirklich sein? war das wirklich nötig?
    ich lache über dich denn du laberst nur blödsinn
    folgst dem toten führer und denkst nicht drüber nach
    verschließe deine augen tag für tag
    gib die schuld an deinem versagen dem türken nebenan
    ich sage dir nur eines so fängt der untergang an!


    c´2003 Stephan Glanemann

  • @ Stephan:


    Schon seltsam, dass dieses Thema immer noch so brisant ist.
    Von den Worten her ist der Song nicht schlecht. Allerdings bin ich dennoch der Meinung, dass er auf einem ziemlich alten Cliché aufgebaut ist.
    Einerseits gebe ich Dir absolut recht, dass der "Türke von nebenan" nichts dafür kann, dass "zu viele Gäste" in Deutschland sind, aber der Türke von nebenan kann durchaus etwas dafür, wenn ich als Frau abends in den Straßen von Berlin angepöbelt werde oder mir vor Angst in die Hosen pisse, weil ich mit 'nem Auto verfolgt werde.


    Aber das hat nichts damit zu tun, dass eine Person, die etwas in der Art tut, Türke oder Neonazi ist, sondern damit, dass er ein Prolet (nicht im ursprünglichen Sinn des Wortes) der schlimmsten Sorte ist. Also warum nicht mal ein Song gegen Proleten/ Idioten ;)

  • Naja, wenigstens mal gut, eine Meinung darüber zu hören. Der Auftrag war im übrigen, dass sich das Gedicht reimen sollte, später sollten wir eins ohne Reim machen. Da viele meine Mitschüler auch ernstere Themen gewählt haben, dachte ich, mach ich doch eher ein etwas lustigeres. Und mein Lehrer hat von insgesamt 30 Gedichten 16 umgetextet! Ein wenig viel, denke ich.

  • @ stephan: da ich hier offensichtlich die einzige bin, die überhaupt feedback gibt *schmeißt einen zaunspfahl auf alle anderen forenuser* ;) kann ich dazu nur sagen, ich habe deinen ersten text einfach übersehen ...
    das thema gefällt mir sehr gut, ist auch inhaltlich gut umgesetzt... der textfluss erscheint mir allerdings an einigen stellen etwas holprig, konkreter kann ich das allerdings nicht ausdrücken ;)
    hast du noch mehr?

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