Presseschau

  • Hallo, auf re-flexion.de gibt es seit heute ein Intervierw mit Marian Gold. Hab mir dass mal durchgelesen und fand es sehr interessant.


    Alphaville waren in den letzten Wochen im Jahren ihrer 20th Anniversary Tour quer durch Deutschland unterwegs. Wir haben uns am 01.11.2004 mit Marian im Backstage Beriech des Capitols in Hannover getroffen, um mit ihm über mehr als 20 Jahre Alphaville ein nicht nur retrospektives Interview zu führen...


    re-flexion: Derzeit seit ihr im Jahren der \"20th Anniversary Of Alphaville Tour\" unterwegs - wodurch unterscheidet sich diese von früheren Alphaville Tourneen?


    Marian: Hautsächlich unterscheidet sie sich von anderen Tourneen dadurch, dass wir gerade auf der jetzigen viele Stücke spielen, die noch gar nicht veröffentlicht und somit für eigentlich alle noch unbekannt sind.
    Wir haben es in den letzten Monaten und Jahren ja mit den neuen Songs derart gemacht, dass wir diese abschnittsweise über das Internet zum Download für die Fans freigegeben haben - und dieses Mal wollen wir unseren Fans die neuen Songs halt zum ersten Mal live präsentieren, sie ihnen quasi vorstellen.
    Ansonsten geben wir mit dieser Tour natürlich auch einen Querschnitt durch die letzten 20 Jahre Alphaville und spielen von jedem Album mindestens ein Stück live - von allen bis auf einen Song von der \"The Breathtaking Blue\" CD.


    re-flexion: Im Laufe der Jahre bist nur noch du von der ursprünglichen Gründungsformation Alphavilles übrig geblieben...


    Marian: (grinst)...einer muss ja über bleiben...


    re-flexion: ...wie hast du das Aussteigen der einzelnen anderen Bandmitglieder erlebt und verarbeitet?


    Marian: Ich verarbeite in dem Punkt nicht besonders viel. Es ist einfach so, dass wir uns in den Momenten der Trennung nicht gestritten haben und es daher nicht wirkich etwas aufzuarbeiten gibt.
    Ich will da auch nichts beschönigen oder unter den Teppich kehren; wir haben natürlich auch eine Menge Stress miteinander gehabt, das jedoch immer in Zeiten, in denen es um kreative Auseinandersetzungen ging - sprich meistens dann, wenn wir neue Alben gemacht haben.
    Die Ausstiege der einzelnen Personen sind immer dann gekommen, wenn bei oder mit Alphaville nicht passierte und sich dafür aber im Leben der Leute etwas ereignet hat, dass diese Art der Veränderung dann zur Folge haben sollte.
    Ich habe dass auch daher als nicht so tragisch angesehen, da ich seit jeher gewohnt bin in und mit verschiedenen Konstellationen zu arbeiten. Das war schon vor Alphaville so und das ist auch jetzt noch so. Das Feld weitet sich immer mehr aus. In den letzten Jahren war es die Zusammenarbeit mit Klaus Schulze und jetzt habe ich mich zu einer Zusammenarbeit mit Hermann Schneider, den Intendanten des Würzburger Theaters, überreden lassen.
    Ich da dann Musik für ein Musikal schreiben und an der ganzen Rahmenhandlung mit schreiben. Es geht bei dem Stück um Alice im Wunderland und das ist eine Sache, die mich thematisch schon immer interessiert hat.
    Eigentlich habe ich es immer abgelehnt, mich in irgendwelche Auftragsarbeiten zu stürzen, da mir das immer zu viel Verantwortung gewesen ist, aber dieses Angebot war einfach zu verlockend. Mit den Arbeiten an diesem Projekt werde ich dann nach unserem Konzert in Stockholm in Schweden anfangen, denn dort habe ich ein kleines Häuschen, in das ich mich zurückziehen kann.


    re-flexion: Mit dem \"Prostitute\" Album waren die Zeiten des kommerziellen Erfolgs von Alphaville vorbei - lag das mit daran, dass gerade dieses Album so anders war, als das Alphaville Material zuvor?


    Marian: Eigentlich war schon \"The Breathtaking Blue\" komplett anders. Aber wenn man diese Sache einmal näher beleuchtet, so gibt es eigentlich kein Album, dass den Faden eines Vorgängers aufgenommen hätte.
    Wir haben uns bei jedem Album immer wieder neu orientiert, weil wir auch immer wieder auf völlig neue Trips kamen.
    Mich nervt es eigentlich auch etwas, dass man in Bezug auf unsere Musik immer den unmittelbaren Vergleich mit dem kommerziellen Erfolg dieser anstellt. Man sollte die Musik einer Band doch immer nach ihrer Qualität und nicht nach ihrem kommerziellen Erfolg bemessen.
    Aber es ist natürlich richtig, dass es für Alphaville ein gewisses Stigma bedeutete, weil wir am Anfang gleich mit unseren ersten Platten so ungeheuer erfolgreich waren. Dabei traten die Qualitäten der Songs jedoch etwas in den Hintergrund.
    Es gab für keinen die Möglichkeit, sich mit der Band anzufreunden oder uns als eine Art Geheimtipp mit sich rumzuschleppen.
    Wir waren damals gleich Everybody´s Darling - und daher wohl auch nicht so fürchterlich beliebt bei den Journalisten.
    Das war bezogen auf die Medien vielleicht nicht die glücklichste Ausgangsposition für uns.
    Auf der anderen Seite ist es jedoch so, dass wir uns trotz dieses Erfolges über Nacht künstlerisch stets weiter entwickelt haben.
    Ich fand und finde an Alphaville schon immer gut - und darum bin ich auch noch in diesem Projekt - dass wir uns nie haben von außen beeinflussen lassen, durch wen auch immer.


    re-flexion: Habt ihr euch dann nach dem kommerziellen Erfolg der ersten Single bei der weiteren Albumproduktion von eben diesem Aspekt leiten lassen?


    Marian: Nein, gerade das nicht! Das erste Album entstand abseits jeglicher kommerzieller Erwägungen. Wir waren Amateure und uns hat das nicht nur wirklich irritiert, sondern auch in gewisser Weise verwirrt.
    Es gibt da diverse Dinge im künstlerischen Bereich, die viel spannender sind - das sind Dinge, die Spaß machen. Und deshalb bin ich auch jetzt mit 50 noch in diesem Buisness, weil es für mich ein eben solches nicht ist. Betrachtete ich das alles noch als Geschäft, dann wäre ich wirklich schon lange nicht mehr dabei.
    \"Forever Young\" war ein Konzeptalbum, wie es auch alle anderen Alphaville Alben waren. Bei diesem ersten Album wollten wir eine Art Best Of CD einer Band, die es bereits seit zig Jahren gibt, simulieren. Und obwohl wir unsere Ansprüche damit richtig hoch gesetzt haben, ging gerade dieses irrsinnige Konzept genau auf.


    re-flexion: Würdest du dich heute noch immer als Fan von Musik bezeichnen?


    Marian: Klar - auf jeden Fall. Es gibt unheimlich viele Künstler, die ich sehr verehre und von denen ich mir auch persönlich ein Autogramm holen würde.


    re-flexion: Wer wäre denn da in der engeren Auswahl?


    Marian: David Bowie zum Beispiel. Das sind natürlich alles Leute, die mich damals in meiner Jugend sehr bewegt haben und von denen ich halt keine Autogramme habe. Ich habe eines von Brian Ferry und eines von Steve Harley. Und ich höre mir auch heute immer wieder die alten Sachen an und wenn ich eine Platte mit Autogramm auf der Hülle in Händen halte, dann freue ich mich noch immer darüber wie früher.


    re-flexion: Ist die Hektik der Gegenwart wohl der größte Feind des Künstlers?


    Marian: Nein, ein wahrer Künstler ist viel hektischer als die Gegenwart. Einen Künstler interessiert die Gegenwart nur als Ideengeber oder Katalysator.


    re-flexion: Vor drei Jahren erschien mit \"Forever Pop\" ein Remix-Best-Of-Album - inwieweit warst du in dieses Projekt involviert?


    Marian: Ich war eigentlich überhaupt nicht in das Projekt involviert. Das lief hauptsächlich über Bernd (Bernhard Lloyd - Anmerkung re-flexion). Es war auch von Anfang an seine Idee, eine solche Veröffentlichung zu realisieren. Mich hat das nicht mehr interessiert als es bei der Zusammenstellung einer normalen Best-Of der Fall gewesen wäre.
    Als ich dann aber diverse Mixe von einigen Leuten gehört hatte, zum Beispiel \"Summer In Berlin\" von Christian Flebs oder auch \"A Victory Of Love\" von José Alvarez-Brill, fand ich die Sachen richtig genial. Das galt eigentlich für die meisten Versionen, einmal abgesehen von dieser bescheidenen Remix Version von \"Big In Japan\" von Eiffel 65.
    Mit der eigentlichen Veröffentlichung habe ich mich selbst jedoch nie identifizieren können.


    re-flexion: Lag dir nach dieser Veröffentlichung und dem Charterfolg der CD nicht der Gedanke nahe, die Gunst der Stunde zu nutzen und ein komplett neues Alphaville Album hinterher zu legen?


    Marian: Wie ich vorhin schon sagte, kommerzieller Erfolg hat mich nie interessiert. Und da ich mich mit \"Forever Pop\" nicht identifizieren konnte, gab es keinen Anreiz, da kurzfristig irgendetwas nach zu legen.
    Und nach \"Forever Pop\" stieg Bernd dann ja auch aus. Er wollte zu seinem Abschluß halt gerne noch einmal unsere alten Songs im neuen Gewand veröffentlicht wissen - und als wir genau darüber im Vorfeld sprachen, wir mir klar, dass er danach aussteigen würde.


    re-flexion: Ende der 90er Jahre habt ihr mit der ersten \"Dreamscapes\" Box etwas einmaliges und zugleich außergewöhnlich Anderes in einer recht geringen Auflage realisiert - wie kam \"Dreamscapes\" zustande?


    Marian: \"Dreamscapes\" war das Gegenprojekt zu \"Forever Pop\". Letzteres hatte Bernhard ja gemacht und diese Box war in der Zeit halt mein Projekt.
    Das war die Zeit, als es mit dem Internet auch immer mehr und schneller zunahm und ich durch viele Fans auch deren Wünsche mit bekam.
    Daher dachte ich halt auch darüber nach, eine Art Resümee zu ziehen - genauso wie Bernd sich das mit der \"Forever Pop\" Scheibe dachte.
    Es ging mir darum, den Fans zu zeigen, dass es viel mehr von Alphaville gibt, als das durch irgendwelche bisherigen Veröffentlichungen überhaupt demonstriert werden konnte.
    Und dieses andere unbekannte Material wollte ich den Fans einfach näher bringen und ihnen auch die Entwicklungen, die die Songs von der Demoversion bis hin zur entgültigen nehmen können, aufzeigen.
    Und aus diesen Gedanken ist auch die \"Crazyshow\" entstanden. Dabei hatte ich dann noch andere Quergedanken, die sehr komplex gestaltet waren.
    Und es war von Anfang an klar, dass das lediglich Material für die Fans sein würde und damit meine Absicht komplett realisiert werden konnte.


    re-flexion: Wann und warum entstand der Gedanke, auch den vier \"Crazyshow\" CDs den Untertitel \"Dreamscapes\" zu geben?


    Marian: Der eigentliche Grundgedanke der \"Crazyshow\" war der, Stücke zu produzieren und diese dann online zu publizieren. Wir haben also damit angefangen und Demo-Versionen ohne zusätzliche beeinflussende Infos zum kostenlosen Download online gestellt.
    Somit konnten die Alphaville Fans die Produktion eines Albums über das Internet mitverfolgen. Es gab seinerzeit mit den Einstüzenden Neubauten nur noch eine andere Band, die genau das Gleiche wie wir gemacht hat, nämlich ihre Songs online gestellt.
    Der gravierende Unterschied war jedoch, dass die Downloads bei uns komplett kostenlos waren - bei den Neubauten war das anders...
    Nur noch einmal zur Klarstellung: es ging uns nicht darum, Songs zum freien Download ins Netz zu stellen, sondern die Fans sollten an der Produktion teil haben und auch einen Einblick bekommen, welchen teilweisen Irrungen und Wirrungen diese unterliegt und wie sie letztlich dann doch vorangetrieben wird.


    re-flexion: Viele Bands entdecken derzeit sehr intensiv das Medium der DVD für sich - wann entdeckt ihr das für euch?


    Marian: in dieser Hinsicht wird es auch bald etwas Offizielles von Alphaville geben. Wir sind diesbezüglich derzeit mit einigen Plattenfirmen im Gespräch.
    Es gibt bei uns ja nun doch schon sehr viel Material, das alles so ab Anfang der 90er Jahre entstanden und sehr interessant und spannend ist.
    Die ganzen Fersehauftritte aus den 80ern gibt es natürlich auch noch. Die ganzen Videos nicht zu vergessen.
    Von man von denen eine DVD Compilation machte, wäre das sicherlich mit den größten Einnahmen verbunden. Bei diesen Video-Dingen müsste man nur mit Warner Bros. sprechen und die machten das dann, ohne dass ich mich da großartig einbringen müsste.
    Aber es gibt zum Beispiel einen absolut genialen Mitschnitt eines Konzertes aus Beirut, welches wir 1993/1994 gegeben haben - und als ich mir das vor kurzer Zeit noch einmal angesehen habe, hat es mich fest weg geblasen - das war einfach grandios! Solche visuellen Sachen liegen mir als DVD Veröffentlichung eigentlich mehr am Herzen.


    re-flexion: Was darf man 2005 von Alphaville erwarten?


    Marian: Ein neues Album - einige Songs, die es darauf schaffen könnten, hast du ja heute Abend bereits gehört.


    re-flexion: Danke für das Interview.


    Marian: Gern geschehen!

    • Offizieller Beitrag

    [glow=#FF0000,3]„Big in Freiberg“[/glow]


    Freiberg. „Big in Freiberg“ gibt es heute, wenn Alphaville mit dem Nummer-Eins-Hit „Big in Japan“ zum Freiberger Brauhausfest auf die Bühne kommt. Ihr erstes Album „Forever Young“ etablierte sie 1984 aus dem Stand und weltweit als die Synth-Band schlechthin. Bis heute sind ihre Hits ein wesentlicher Bestandteil der internationalen Musikszene und lassen mit Sicherheit so manche schöne Erinnerung aufleben.


    Sächsische Zeitung
    Freitag, 12. August 2005

  • Hab einen Zeitungsartikel gefunden und da ich zu diesem Thema hier nix gefunden habe, mache ich mal einen neuen Thread auf. :d_zwinker: Hoffe das ist ok. :d_zwinker:


    Die Musik des Klassenfeinds



    Vor 20 Jahren brachte eine Platte von Alphaville die DDR in arge Bedrängnis



    Prag - An diesem Mittwoch, dem Tag der deutschen Einheit, wird Alphaville-Sänger Marian Gold erneut an die Ereignisse von 1987 erinnert. Vor genau 20 Jahren stellte die geplante Veröffentlichung einer Schallplatte der westdeutschen Popgruppe die DDR vor arge Probleme. Mit den Hits \"Big In Japan\" und \"Forever Young\" hatten die Kontrolleure zwar keine Sorgen, dafür aber mit zwei eher unbekannten Liedern: \"To Germany With Love\" und \"Summer In Berlin\". \"Die lasen \"Germany\" und \"Berlin\", das konnte nix Gutes sein aus dem Mund des Klassenfeindes\", sagt Gold heute. Zurecht: Als die LP dann auf dem DDR-Label \"Amiga\" erschien, fehlten diese Songs.


    Zwei Jahrzehnte später sei schwer fassbar, dass sich das Regime in Ostberlin vor einer Popgruppe fürchtete, sagte Gold vor wenigen Tagen in Prag: \"Aber die gingen grundsätzlich auf Nummer sicher. Der ganze bürokratische Apparat verselbstständigte sich immer mehr, und die Leute, die da drinhingen, wollten keine Fehler machen. Das war irgendwann ein sich selbst regelndes System, das fast nur noch auf Reize reagierte, weniger auf Inhalte; das ist jedenfalls mein persönlicher Eindruck.\"


    1983 hatte er mit Freunden Alphaville in Münster gegründet und nach dem gleichnamigen Film des französischen Regisseurs Jean-Luc Godard benannt. Schon ein Jahr später wurden \"Big In Japan\", \"Sounds Like A Melody\" und \"Forever Young\" internationale Erfolge. Ebenfalls auf dem Debütalbum: \"To Germany With Love\" und \"Summer In Berlin\". Wie die meisten Lieder der Gruppe besitzen sie keinen ausgesprochen scharfen politischen Inhalt, auch wenn es in \"To Germany With Love\" heißt: \"Wir sind der Zukunft zugewandt, blühend in diesem Ruhm.\"


    \"Der Text ist teilweise aus den Nationalhymnen zusammengebaut, eine Art apokalyptisches Wiedervereinigungsszenario\", erzählt Gold. \"Und \"Berlin\" war als Stadt nun mal das monströseste Monument der Teilung. Klar, dass das Lied beim Zensor unter den Tisch fiel.\" Darin heißt es unter anderem: \"Du hast eine Reservierung für den 17. Juni.\" Das Datum erinnert an den Aufstand von 1953 im Ostteil der Stadt, der in einem Blutbad endete. \"Es war ein unglaubliches Gefühl, diesen Song später während eines Open-Air-Konzerts in Berlin zu singen, mit Blick auf die Straße des 17. Juni\", erzählt Gold.


    Für den 1954 als Hartwig Schierbaum im westfälischen Herford geborenen Sänger war die DDR kein Land wie jedes andere: \"Zum einen habe ich Verwandte in Magdeburg, ein Pastorenehepaar, und dann kam diese absurde ideologische Konkurrenzsituation zwischen Ost und West hinzu. Für mich war die DDR so etwas wie eine fremde, verbotene Heimat. Man hatte das Gefühl, da existiert in einer jämmerlichen Diktatur eine Gesellschaft, die viel humaner ist als die im Westen.\" Heute hätten Konzerte dort für ihn aber nichts Besonderes mehr.



    http://www.stuttgarter-nachric…n/page/detail.php/1531351

    • Offizieller Beitrag

    Vlothoer Anzeiger / Local Herford 05.10.2007


    Lead-Sänger von Alphaville ist Herforder


    Wie aus Hartwig Schierbaum \"Marian Gold\" wurde / Band veröffentlichte sogar ein Album bei DDR-Plattenfirma


    [f2]Herford (va). \"Big in Japan\" brachte sie groß ins Geschäft. Sogar die DDR-Plattenfirma Amiga hat ein Album der Elektro-Pop-Gruppe \"Alphaville\" veröffentlicht. Und der Herforder Hartwig Schierbaum war von Anfang an dabei.[/f2]


    Auch beim Open-Air-Konzert am 17. Juni 2006 stand der Lead-Sänger an der Rampe, die Straße des 17. Juni im Blick. Der beziehungsreiche Song \"Summer in Berlin\" fiel zehn Jahre zuvor ebenso der DDR-Zensur zum Opfer wie \"To Germany with Love\". \"Darin haben wir die beiden Nationalhymnen absurd verwoben und zu einer Art apokalyptischen Wiedervereinigungsszenario zusammengebaut\", sagt Schierbaum in einem Exklusiv-Interview mit der Neuen Westfälischen. Der 17. Juni 1953 wurde vom 3. Oktober 1990 überholt.


    Doch für den Musiker ist der 9. November 1989 der wahre Wiedervereinigungstag. Seinerzeit trat in der Noch-DDR alles auf, was in der Bundesrepublik gut und populär war. \"Wir nicht\", sagt Schierbaum lachend, \"wir waren noch zu schlecht. Ohne Sequenzer und Rhythmus-Maschine ging gar nichts bei uns Amateuren.\" Mit frischem Bekennermut erzählt er von seinem Werdegang, der alles andere als ein planvoller Vorgang war.


    Aufgewachsen ist er an der Kreishausstraße, wo seine Eltern eine Heizungsfirma hatten. Die Zeit am Friedrichs-Gymnasium war eher kurz. Hartwig macht sein Abitur in einem Internat am Bodensee. Von kurzer Dauer war auch seine Bundeswehrzeit in Plön. \"Meine Einheit hieß, glaube ich, Spezial-Sperrzug 600. Der sollte den bösen Russen mit Rucksackbomben aufhalten.\" Nach diesem Intermezzo hätte er Betriebswirtschaft studieren können. Es wurden dann drei Semester Malerei. \"Hauptsächlich jobbte ich mich durch mein Leben mit ein bisschen Punk und Multimedia.\" Das ging am besten in Berlin.


    Dann der Kontrast: Im gesitteten Münster gründete er Alphaville. Die Engeraner Bernd Lloyd und Frank Mertens waren auch dabei. Hartwig Schierbaum blieb.


    Seine Karriere begann im Alter von 31 Jahren. Er war wieder nach Berlin getrampt, um einer Plattenfirma ein Demoband anzubieten. \"Und gleich kriegten wir einen Vertrag - ein unverdienter Erfolg.\" Von nun an nannte er sich Marian Gold. Der Vorname stammt von einem Freund. Steht Gold für die goldenen Scheiben, mit denen Alphaville ausgezeichnet wurde? \"Unterbewusst vielleicht. Aber Hauptsache die Musik geht ab.\"


    Von Hartmut Brandtmann
    URL: http://www.vlothoer-anzeiger.d…ales/herford/?cnt=1871080

  • Alphaville sorgten für tolle Stimmung in Sofia

    Die deutsche Synthie-Popgruppe Alphaville, die 1983 in Münster gegründet wurde, sorgte für Partystimmung im Sofioter Kulturpalast.

    Die Evergreens, Big In Japan, Sounds Like A Melody, Jerusalem und Foerever Young waren zum ersten Mal live in Bulgarien zu hören.
    Die Synthie-Pop-Musiker nutzten die Reise nach Bulgarien, um typische Gerichte der Nationalküche zu probieren. \"Der bulgarische Joghurt soll der beste und gesündeste in der Welt sein, also stürzen wir uns darauf\", waren sich die Gäste schon am Flughafen von Sofia einig. Am Abend nach dem Konzert genossen sie ein typisches Auberginengericht.

    http://www.bulgaria.de/40+B6Jm…R0X25ld3NdPTUyMzc_.0.html

  • Musik für guten Zweck


    Die Band Point of View (POV) wurde 1993 von Patrick Ingwer mitgegründet und brachte in den 90er Jahren drei Alben und mehrere Singles heraus. Damals ging POV mit Genregrößen wie Alphaville, De/Vision oder And One auf Tour. Vor allem das zweite Album, \"events\" von 1998, besitzt in der Szene offenbar Kultstatus, denn es wird beim Internethandel Amazon mit Preisen zwischen 88 und 150 Euro angeboten. Nähere Informationen unter


    http://www.povmusic.de .



    http://idw-online.de/pages/de/news242343



    Da sind Alphaville anscheinend nicht die Einzigsten, bei denen so horrende Preise verlangt werden. :k_biggrin:

  • Presseinformation von Bad Dürrheim zu Alphaville:



    SommerSINNfonie - Alphaville
    22.07.2009 21:00 Uhr Unterhaltung, Kultur und Kunst


    Inspiriert von New Wave Acts wie Ultravox! oder OMD trafen Marian Gold und Bernhard Lloyd erstmals Ende 1981 in Berlin zusammen. Wenige Monate später gründeten sie zusammen mit Frank Mertens die Band Alphaville, benannt nach einem Film von Jean-Luc Godard. Ihre Musik war zunächst simpler, juveniler Synthipop, der perfekt in die frühen 80er Jahre passte, die von ähnlichen Bands wie Depeche Mode, Human League oder den Petshop Boys dominiert wurden.


    1984 erschien die erste Single “Big In Japan”. Die nachfolgenden Singles “Sounds Like A Melody”, “Forever Young” und das gleichnamige Debut-Album ließen Alphaville zu einer der erfolgreichsten deutschen Formationen der achtziger Jahre werden. Der kometenhafte Aufstieg führte zu ersten Konsequenzen: Entnervt vom Medienrummel stieg Frank Mertens 1985 aus, für ihn kam Ricky Echolette.


    Das nächste Album “Afternoons In Utopia” ließ bis 1986 auf sich warten. Produziert von Steve Walsh und Steve Thompson, die u.a. für die Erfolge von David Bowie, Simple Minds und A-ha verantwortlich waren, entstand ein Konzeptalbum, dass einen ersten Vorgeschmack auf Alphavilles Interesse an multi-medialen Aspekten bot und Ende 1986 in dem Projekt “Soundtraxx For Imaginary Films” in Kooperation mit dem Elektronik-Pionier Klaus Schulze weitergeführt wurde. Fast drei Jahre arbeiteten Alphaville an dieser Vision, bis sie 1989 mit der Veröffentlichung von “The Breathtaking Blue” realisiert war. Dieses Album war ihr bislang ausgereiftestes und ambitioniertestes Werk, zudem war Marian Gold zu einem manövrierfähigen Sänger gereift, der in Ausdruck und Präsenz seinen Vorbildern Scott Walker, Billy MacKenzie und Freddie Mercury immer näher kam. Für das dazugehörige Long-Term-Video “Songlines” drehten Regisseure wie Godfrey Reggio (Koyanisquatsi) oder Alex Proyas (The Crow, I Robot) für jedes einzelne Lied einen Kurzfilm. Der Beitrag von Christoph und Wolfgang Lauenstein wurde ein halbes Jahr später mit einem Oscar prämiert.


    Zu Beginn der 90er Jahre legten Alphaville eine Pause ein, in der sich Marian Gold als Solo-Künstler profilierte: Noch eindrucksvoller als auf “The Breathtaking Blue” demonstrierte er seine stimmlichen Fähigkeiten auf dem 92er Solo-Debut “So Long, Celeste”. Erst 1994 folgte mit “Prostitute” Alphaville’s 4. reguläres Album. Die Aufnahmen waren geprägt von zermürbenden Prozessen, in denen das Trio zahlreiches Material verwarf und immer wieder neu bearbeitete. Das Endergebnis war ein Kaleidoskop von stilistisch höchst unterschiedlichen, dennoch homogen und kompakt produzierten Songs. Zwei Jahre später erschien “United”, Golds zweites, von Rupert Hine produziertes Solo, dessen sensible, stellenweise düstere Musik nahtlos an die Atmosphäre von “Prostitute” anknüpfte.


    Noch im selben Jahr verließ Ricky Echolette die Gruppe; Gold und Lloyd begannen die Aufnahmen ihres letzten gemeinsamen Albums “Salvation”, das 1997 erschien und im Gegensatz zu seinem diffizilen Vorgänger weitaus zugänglicher war. 1999 folgte \"Dreamscapes\", eine Mammut-Compilation, die die bisherige musikalische Entwicklung der Band in 8 CDs widerspiegelte. Touringaktivitäten rund um den Globus fanden im Jahr 2000 in dem Konzert-Mitschnitt “Stark Naked And Absolutely Live” ihren Ausdruck.


    In den Jahren 2001 und 2002 verlegten Alphaville, nun in der Besetzung Marian Gold und dem britischen Keyboarder Martin Lister die gesamte Produktion ihres neuen Werkes ins Internet, wo ein Online-Publikum die Entstehung der Songs von ersten embryonalen Formen bis hin zur fertigen Produktion verfolgen konnte. Das Ergebnis dieses Unternehmens wurde 2003 unter dem Titel \"CrazyShow\" veröffentlicht.


    Am 29. August 2004 feierte die Band zusammen mit ihren Fans und mit zahlreichen befreundeten Künstlern und Weggefährten ihr 20jähriges Bestehen im Tipi-Zelt im Berliner Tiergarten. Im September des gleichen Jahres startete in Prag die mehrmonatige “Anniversary-Tournee” quer durch Europa. Die darauffolgenden 2 Jahre waren wechselseitig von Studioaktivitäten und Konzerten geprägt, bei denen Alphaville auch ihr neues Konzept für das für 2009 geplante neue Album vorstellten.

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