Presseschau

    • Offizieller Beitrag

    Alphaville sind zurück


    Münster - Dafür, dass er mittlerweile 56 Jahre alt ist, hat sich Marian Gold verdammt gut gehalten. Auf den Fotos, die seine PR-Agentur vertreibt, ist kein graues Haar zu erkennen - dafür erkennt man den Sänger der legendären Band „Alphaville“ („Forever Young“, „Big in Japan“) auf Anhieb wieder: Er hat sich kaum verändert.


    Und auch seine Stimme klingt wie damals, Anfang der 80er, als die Band von Münster auszog, um die Welt zu erobern - was ihr im Handstreich gelang. Zu hören ist Gold nicht nur auf der gestern erschienenen neuen Alphaville-Single „I die for you today“, sondern auch auf dem neuen Album „Catching rays on giant“, das ab 19. November erhältlich ist.


    „Meine Mutter ist begeistert“, erzählt Gold im Telefon-Interview - „und sie ist stolz“. Aus gutem Grund: Das neue Album - das erste seit sieben Jahren - glänzt mit gleich mehreren musikalischen Perlen, die leicht ihren Weg in die Charts finden dürften. Alte Fans werden begeistert sein, weil Alphaville nach wie vor nach Alphaville klingen. Und neue Fans dürften hinzukommen, denn das Album hört sich zugleich überraschend zeitgemäß an.


    Vor zwei Jahren war Marian Gold zuletzt in Münster, als Alphaville als Headliner auf dem Eurocityfest spielten. Noch heute schwärmt er von der „Super-Stimmung“auf dem Domplatz - und stöhnt über den Regen, der damals vom Himmel prasselte. Ein Gig in Münster ist für die Band nach wie vor etwas Besonderes, denn in dieser Stadt begann einst ihre Karriere, Anfang der 80er, als der Wahlberliner Gold noch am Dahlweg wohnte. Wird ihn die für 2011 geplante Tournee erneut nach Münster bringen? „Das will ich hoffen“, sagt Gold, „es wäre mir ein persönliches Bedürfnis.“


    Romantisch und verträumt - so stellt sich Gold den typischen Alphaville-Fan im Jahr 2010 vor. „Für solche Menschen sind wir die ideale Band, denn wir sind selber so.“ Für die Realität, sagt Gold, seien andere zuständig.


    Mit reichlich PR hofft der 56-Jährige, Alphaville zurück in die Schlagzeilen zu bringen. Gestern Abend war er in der NDR-Talkshow zu Gast, am kommenden Freitag wird er bei DAS - ebenfalls in N3 - sein. „Ich will mit diesem Album erfolgreich sein“, betont Gold. „Damit das klappt, werde ich tierisch reinhauen.“


    Und dann fällt ihm ganz plötzlich ein Grund ein, warum es ihn noch vor Beginn der Tournee nach Münster verschlagen könnte: „Gibt es bei euch noch den Weihnachtsmarkt?“ Es gibt sogar mehrere! „Die muss ich mir unbedingt anschauen.“


    VON MARTIN KALITSCHKE, MÜNSTER
    http://www.ivz-online.de/lokal…haville_sind_zurueck.html

  • .. ist eigentlich ein Radiosender - aber trotzdem:


    http://www.psr.de/1610490/mc_m…73?flip_detail=1#flipbook



    22. Oktober 2010
    Alphaville feiern nach 13 Jahren ihr Comeback


    In den 80er Jahren lieferten Alphaville mit \"Forever Young\" und \"Big In Japan\" absolute Welthits. Jetzt meldet sich die Band aus Münster nach 13 Jahren Pause mit einer neuen Single und dazugehörigem Album zurück.


    Nach ihrer Weltkarriere in den 80er Jahren war es ruhig um die Band geworden. Zwar machten Alphaville weiterhin gemeinsam Musik, doch hatten sie damit nur wenig Erfolg. Mit ihrem neuen Album \"Catching Rays On Giant\", auf dem auch die aktuelle Single \"I Die For You Today\" zu finden ist, wollen Alphaville nun an ihre Hochzeiten anknüpfen.


    Das mittlerweile achte Studioalbum soll ab dem 19. November in den Läden stehen. Die erste Single \"I Die For You Today\" kann man schon ab dem 22. Oktober in den Läden erhalten.


    Alphaville sind mittlerweile nach Berlin gezogen und feierten dort im letzten Jahr auch ihr 25-jähriges Bestehen. Mit Welthits wie \"Big In Japan\" und \"Forever Young\" gehören sie zu den bemerkenswertesten deutschen Bands, die es geschafft haben, auch im Ausland erfolgreich zu sein. (fl)

  • Ich glaubs ja gar nicht!
    Die Nachricht hat die österreichische Grenze überwunden:




    Nächste 80er-Band feiert Comeback: Alphaville sind nach 13 Jahren wieder da


    * Neues Album kommt im November, Tour folgt 2011
    * \"Haben Ballast abgeworfen und intuitiv gearbeitet\"
    Mit Hits wie „Big in Japan“ oder „Forever Young“ waren Alphaville eine der erfolgreichsten Bands der 80er-Jahre. Nach 13 Jahren Pause wagt die Truppe rund um Frontmann Marian Gold nun ein Comeback!


    Die Reihe der Comebacks von 80er-Jahre-Bands will einfach nicht abreißen: Nach New Kids on The Block oder The Police starten nun auch die deutschen Alphaville eine große Comeback-Tour. 2011 soll diese beginnen, so der 56-jährige Sänger laut „Bild“-Zeitung.


    Ebenfalls erscheint am 19. November ein neues Album der Band. Auf „Catching Rays On Giant“ haben die Männer “Ballast abgeworfen und intuitiv gearbeitet”, so Marian Gold. Es gab kein langes Herumexperimentieren trotz 13 Jahren Pause, alles ging schnell, doch „der Druck, wieder in streng terminierten Produktionsprozessen arbeiten zu müssen, hat uns gut getan“, so der Frontmann. Die erste Single-Auskoppelung heißt „I Die For You Today“ und klingt so:



    http://www.news.at/articles/10…back-alphaville-13-jahren


    :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin:

  • wieder ein Krümelchen aus Österreich:


    http://society.oe24.at/musik/A…Die-For-You-Today/5372399


    80ies-Legende
    Alphaville sind mit neuem Album zurück


    Die deutschen Elektro-Legenden haben ihre erste Single veröffentlicht.


    \"Big in Japan\" und \"Forever Young\" warend die ganz großen Hits der deutschen Synthpop-Band Alphaville. 1983 in Müster gegründet sorgte das Quartett für weltweite Furore. Sie waren eine der wenigen deutschen Bands die auch die Musikcharts in den U.S.A. erobern konnten und wurden von Künstlern wie Guano Apes und Jay-Z gecovert.


    Der Welthit \"Big In Japan\" von 1984.
    Im letzten Jahrzehnt war es allerdings ruhig um die deutsche Band geworden. Nur noch selten ließ sich der mittlerweile 56-jährige Sänger Marian Gold zu einem Auftritt bewegen.


    Auferstanden
    Nun sind die deutschen Synthie-Pop Veteranen aber wieder zurückgekehrt aus der Musik-Versenkung. Am 22.10. ist die erste Singleauskoppelung \"I Die For You Today\" aus ihrem neuen Album \"Catching Rays On Giants\" (Veröffentlichung am 19. November) erschienen. Und schon nach den ersten Takten der neuen Single kommt das gute, alte Elektro-Pop-Feeling der 80er auf. Auf ihrem achten Studioalbum präsentieren Alphaville zwölf neue Songs, die eine Bilanz ihres künstlerischen Schaffens darstellen. Im Song \"Carry Your Flag\" setzen sie sich ungeschminkt mit dem Problem des Älterwerdens einer Band und dem Aufkommen neuer Generationen auseinander. Doch ungehindert ihrer Ängste, zu alt für den Musikmarkt geworden zu sein, haben sich die deutschen Elektro-Legenden mutig zu einem Comeback aufgerafft - und dieses ist gebührend zu würdigen.


    Mehr Infos auf der offiziellen Homepage von Alphaville: http://www.alphaville.de

    • Offizieller Beitrag

    Marian Gold: \"Alphaville ist ein Elfenbeinturm\"


    Marian Gold wirkt wie herbeigebeamt aus einem Fantasyfilm. Die Erscheinung des Sängers der Band \"Alphaville\" mit seinem pechschwarzen, akkurat gestutzten Vollbart strahlt unweigerlich etwas Künstliches aus, selbst wenn er auf dem Balkon des Universal-Gebäudes an der Oberbaumbrücke steht und auf Berlin blickt.


    Nur eine kurze Verschnaufpause für den 56-Jährigen, dessen neues Album \"Catching Rays On Giant\" am 19. November erscheint. Es sind intensive Wochen für ihn. Drei Monate verbrachte Gold im Studio, um die Songs aufzunehmen, vor drei Wochen ist er Vater geworden, zum sechsten Mal. Von seinem Sohn Ferdinand spricht er mit leuchtenden Augen. \"Wer Kinder hat, hat etwas, wofür er sein Leben hingeben würde - ein tolles Gefühl\", sagt der Sänger.


    Seine Songs erzählen von Parallelwelten und Träumen, von Illusionen und der Künstlichkeit der Oberfläche. Gold, der bürgerlich Hartwig Schierbaum heißt, liebt das Eintauchen in die Fantasie. Das machte auch das West-Berlin der 70er- und 80er-Jahre für ihn so reizvoll: eine eingemauerte Stadt, künstlich abgeschnitten und eingeschlossen. Ein Szenario wie aus einem Endzeit-Film und doch Realität. \"So etwas gab es sonst nirgendwo in der Welt\", sagt Gold, der sich sofort nach Berlin aufmachte, nachdem sein Wehrdienst zu Ende war. Dort hatte er üben müssen, Atomsperrgürtel gegen die Sowjets zu errichten. Für ihn nicht weniger bizarr.


    Gold zog in die Adalbertstraße in Kreuzberg, versuchte im \"SO36\" sein großes Idol David Bowie zu treffen - und entdeckte die Möglichkeiten der elektronischen Musik. Auf einem sogenannten Sequenzer lernte er das Arrangieren von Basslinien und Tonfolgen und komponierte 1979 den Welthit \"Big in Japan\".


    \"Der Sequenzer ist der Grund, warum der Titel auf einer Quinten-Sequenz beruht\", sagt er. \"Heute könnte man so etwas locker auf dem iPhone komponieren.\" Dass es inhaltlich um ein heroinsüchtiges Pärchen am Bahnhof Zoo geht, weiß beileibe nicht jeder, aber den Refrain kennen Fans von Singapur bis Sacramento.


    Gold wohnt inzwischen ganz bürgerlich in Nikolassee und will mit dem Sound der 80er und dem neuen Album anknüpfen an die alten Erfolge, vor allem mit der bittersüßen Auskopplung \"I die for you today\". Das Album preist Gold als \"Blick zurück nach vorn\", als Zwischenfazit von mehr als 25 Jahren Bühnenerfahrung. Für den Song \"Miracle Healing\" etwa hat Gold sich von einem Moment hinter der Bühne inspirieren lassen. \"Unmittelbar vor einem Konzertauftritt in Südafrika saß ich allein hinter der Bühne in der Garderobe wie in einem Sarg\", sagt Gold. \"Ein Moment der Einsamkeit. Als Musiker lebt man in einer Scheinwelt, die um einen herum aufgebaut wird.\" Nicht, dass das für ihn nicht spannend wäre. \"Alphaville ist ein Elfenbeinturm\", sagt Gold. \"Für Realität sind wir nicht zuständig, sondern für Mythen, Legenden und die Fantasie.\" Die Wirklichkeit taugt da lediglich als Aufhänger. Aber wie gelangt man von dort aus ins Fantastische und Surreale? Früher sah er Horrorfilme zur Inspiration und schreckte sogar vor Drogen nicht zurück. \"Damals habe ich alles genommen, da kann ich mich kaum erinnern\", bekennt er offen. Das sei heute vorbei, selbst das Ansehen von Horrorfilmen. \"Wenn meine Tochter Lily den Kinderkanal einschaltet, guck ich mit.\"


    Dienstag, 2. November 2010 01:37 - Von Sebastian Geisler
    http://www.morgenpost.de/print…st-ein-Elfenbeinturm.html

  • Auf dem Rückflug von Leipzig nach wien habe ich am Airport in Leipzig etwas gestöbert und bin auf dieses Magazin gestossen (kannte ich zuvor noch nicht) - und siehe da, das Cover von \"Catching Rays on Giant\" sprang mir in die Augen - natürlich hab ichs gleich gekauft ...
    UND es gibt drinnen eine Ankündigung, dass in der nächsten Ausgabe ein ausführlicheres Interview mit Marian kommt. Ich hab das Mgazin am Flughafen in München nicht entdeckt, es gibt es vielleicht nur in Leipzig???


    Man kanns übrigens auch über deren Website kaufen - erscheinT monatlich:


    Leif, ich stells auch gleich als file rein - falls Du findest, es sollte in die Presseabteilung kommen.


    http://synthetics-magazin.de/index2.html

  • das ist ja mal wieder ein pressebericht der die vorfreude schürt und sicher auch viele schlafende (ex) fans erweckt und sicher auch jede menge neugier bei vielen weckt, die bisher nur die älteren songs aus dem radio kennen.

  • Berliner Kurier von heute:


    Alphaville treibt’s jetzt bunt
    Berlins Synthi-Stars der 80er poppen wieder


    Alphaville ist zurück! Die Musiker um Marian Gold bringen am 19. November ihr neues Album raus. Titel: \"Catching rays on giant\". Die erste Single \"I die for you today\" ist schon im Oktober erschienen. \"Den Song als erste Single auszukoppeln, war eine Mehrheitsentscheidung der Band\", sagt Sänger Marian Gold (56) im KURIER-Interview. Die neue Musik ist größtenteils in London entstanden, aber auch in Kreuzberg treibt es Alphaville bunt.


    \"Unser Studio in der Oranienstraße haben wir immer noch. Ich liebe diese Gegend. Da stolpert man raus und kann sich in der nächsten Bar inspirieren lassen. Wohnen kann ich da aber nicht mehr. Ich habe jetzt ein Haus in Nikolassee\", sagt Gold.


    Was hat sich im Laufe der Jahre noch geändert – außer der Bandbesetzung? Von wegen \"Forever young\"! \"Ich bin alt geworden\", gesteht Marian Gold. \"Ich merke es auch an der Arbeit, die kreativen Prozesse gehen wesentlich langsamer.\"


    Das Ergebnis kann sich aber hören lassen. So bedienen sich die Synthi-Popper für \"Gravitation breakdown\" beim \"The Cure\"-Song \"Into the trees\", suchen sich Themen wie das Verhältnis zu Fans (\"Carry your flag\").


    Die Fans sind Alphaville seit 27 Jahren treu – das wissen die Musiker zu schätzen. \"Wenn ein Gig mal nicht so läuft, dann fragen wir uns: ,Was haben wir falsch gemacht, warum haben wir die Leute heute nicht so gekriegt, wie wir sie normaler weise kriegen?’\", sagt Gold. Klingt bescheiden. Er lacht: \"Ich bin nicht bescheiden, ich bin unbescheiden in den Ansprüchen, die ich an mich selber habe.\"


    http://www.berlinonline.de/ber…/print/berlin/325607.html

    • Offizieller Beitrag

    globe-m, Kunst und Kultur Onlinemagazin, 09.11.2010


    \"BIG IN JAPAN\" WAR GESTERN
    Bastian Küllenberg am 09.11.2010


    Marian Gold sieht sich als Künstler ganz der Freiheit verpflichtet. Mit seiner Band Alphaville lebt er diese Freiheit seit über 25 Jahren aus.


    Die Alphaville-Debütsingle \"Big In Japan\" traf den Zeitgeist der frühen 80er Jahre und wurde zu einem musikalischen Aushängeschild des Pop jener Dekade. Auch in der Folgezeit blieb Marian Gold mit seinem Projekt und der zugehörigen Liveband höchst aktiv, bespielte große Bühnen und feierte im vergangenen Jahr das 25-jährige Jubiläum. Mit “Catching Rays On Giant” erscheint im November ein weiteres neues Studioalbum.


    Globe-M: Ihr neues Album wird dieser Tage erscheinen. Damit erreicht ein langer Prozess von Songwriting, Aufnahmen und Mix den Höhepunkt. Wie fühlen Sie sich?


    Marian Gold: Ganz ausgezeichnet! Der Moment der Veröffentlichung ist ja genau der Augenblick, auf den wir in den letzten Monaten hingearbeitet haben. Und es ist auch für uns ein tolles Gefühle, das Ergebnis unserer Produktion jetzt endlich fertig in Händen zu halten.


    Globe-M: Das Artwork zum neuen Album und der Single verbindet Aspekte von Jahrmarktzauberei, Raumfahrt und einige nostalgisch anmutende Fotos. Möchten Sie mit ihrer Musik Futurismus und \"Retro\" verbinden?


    Marian Gold: Das Artwork ist ein Puzzle, zusammengesetzt aus Symbolen für die einzelnen Stücke des Albums. Manche dieser Symbole sind relativ einfach zuzuordnen, bei anderen ist es schwierig, vielleicht sogar unmöglich. Aber es war auch nicht unsere Absicht, die Fans zum Rätselraten zu bringen. Es kam uns mehr auf den Gesamteindruck des Covers an, der mehr aussagt als die Summe der einzelnen Elemente. Diese Transzendenz war uns wichtig. Sie spiegelt sehr gut unseren Albumtitel “Catching Rays On Giant” wider.


    Innovation oft aus der Not geboren


    Globe-M: Verfolgen Sie die aktuelle Musikszene?


    Marian Gold: Na klar, es ist nach wie vor spannend, die jüngsten musikalischen Entwicklungen zu verfolgen, besonders, was die Independent-Szenen angeht, ohne die es keine Erneuerung in der Musik geben kann. MGMT, Magic Castles, Grouper oder Fever Ray sind Bands, die ich zur Zeit besonders gern höre, auch Empire Of The Sun, mein Spektrum ist da ziemlich weit gefasst.


    Globe-M: Wie bewerten Sie den Trend, dass immer mehr junge Bands wie Hurts auf Synthesizer und Keyboards im Geiste der 80er Jahre setzen?


    Marian Gold: Die Kategorisierung einer Band nach der Art der benutzten Instrumente erscheint mir zweitrangig, man könnte mit einer Kaffemaschine Rock n Roll spielen, wenn man will. Ich frag mich auch, was genau der Geist der 80er Jahre sein soll. Für mich resultiert alles musikalisch Relevante in den 80ern von Bands, die in den späten 70ern angefangen haben, zum Beispiel Eno, Ultravox, Tubeway Army, The Cure, OMD, John Foxx; das hat meines Erachtens Auswirkungen bis in die Gegenwart. Die haben alle neue Wege beschritten, was teilweise am Punkmovement und teilweise an neuen Technologien gelegen hat, die ein völlig neues Klangspektrum erschlossen und gleichzeitig blutigen Anfängern wie beispielsweise uns den Zugang zum Musikmachen ermöglicht haben. Was mir an Hurts gefällt ist genau dieser Bezug auf die ausgehenden 70er.


    Globe-M: Wie haben sich die Produktionsmöglichkeiten entwickelt, verglichen mit ihren Anfängen 1983?


    Marian Gold: Die sind gigantisch, da gibt\'s keine Grenzen mehr, das ist das Phänomenale und gleichzeitig das Furchteinflössende. Wenn dein Schaffensdrang an keine Grenze mehr stößt, die ersteinmal eingerissen, überwunden werden muss, besteht immer die Gefahr der Implosion deiner Kreativität. Deswegen sind Indiebands so unheimlich wichtig. Da wird die Musik noch mal neu erfunden, da werden Instrumente auf eine völlig neue, unorthodoxe Weise eingesetzt, auf die ein Routinier niemals kommen würde. Das ist oft aus der Not geboren, aber deswegen nicht minder innovativ. Wir haben in unseren Anfängen, weil wir weder Schlagzeug spielen, noch uns eine Drummaschine leisten konnten, Tonbandschleifen aus aufgenommenen Drumfills zusammengebastelt und dazu alle möglichen Klangquellen aufgenommen. Das Brian Eno ganz ähnliche Sachen auf einigen seiner Platten gemacht hat, haben wir erst später erfahren. Bei Eno wurde Ambient Musik draus, bei uns aus irgendwelchen Gründen Pop.


    Globe-M: Alphaville erreichten direkt mit der ersten Single \"Big In Japan\" einen der größten Hits. Haben sie dies als Belastung empfunden?


    Marian Gold: Also, eigentlich nie. Ich meine, was kann einem besseres passieren, als so einen Megaseller zu schreiben?


    Globe-M: Sehen sie Ihre Erfolge in den 80er Jahren als eine Art Hypothek oder Last für die weitere Karriere von Alphaville?


    Marian Gold: Weder noch. Wir haben uns eigentlich nie besonders um unsere Karriere gekümmert. Wir waren immer Musikbesessene, obsessive Fans unserer Idole. Wir besassen relativ große Plattensammlungen, ich konnte sämtliche Songtexte meiner Helden auswendig. Dieses Fansein, dieser Musikwahnsinn, dass hat sich in mir eigentlich nie verändert, auch nicht in dem Moment, als ich selber angefangen hab, Musik zu machen. Über meine Karriere hab ich mir nie besonders viel Gedanken gemacht. Musik ist eine Spielweise für mich, möglicherweise auch ein Freiraum, der mich davor bewahrt, erwachsen zu werden.


    Globe-M: In den letzten Jahren waren Alphaville häufig weltweit auf Tour und doch erscheint es, als habe man das in Deutschland wenig wahrgenommen. Woran denken Sie liegt das?


    Marian Gold: Vermutlich hat es die gängigen Medien nicht besonders interessiert. Wir haben\'s allerdings auch nicht gerade drauf angelegt, sie dafür zu interessieren, es gab einfach nie Anlass dazu. Wir spielen im Jahr zwischen 30 und 50 Konzerte weltweit, das geht so seit Gründung der Alphaville Live Band 1995, dafür brauchen wir keine Unterstützung von außen. Und ich denke, das Alphaville als tourende Unit nicht so richtig in das Schema passt, was viele Journalisten in Deutschland von uns haben.


    Ein begeisterter Anhänger der Verantwortungslosigkeit


    Globe-M: Zum 25-jährigen Jubiläum gab es 2009 ein großes Konzert in Prag. Warum haben sie ausgerechnet die tschechische Hauptstadt ausgewählt?


    Marian Gold: Von einem unserer früheren Konzerte her kannten wir dieses Venue, ein kleiner, schmucker Palast, sehr romantisch auf einer Moldauinsel gelegen. Das entsprach genau unseren Vorstellungen für unser Jubiläumskonzert. Dazu die Nähe zu Deutschland, Prag liegt, glaub ich, näher an Berlin als München, und für die vielen ausländischen Fans war es logistisch unerheblich, ob wir nun in Hamburg oder in Stockholm spielen. Wichtig war nur ein gut angebundener Flughafen. Hinzu kam, das wir alle gemeinsam diese wunderbare, hochromantische Stadt für ein Adventswochenende geniessen konnten. Ein perfekter Alphaville-Standort.


    Globe-M: Wie haben sie diesen Jubiläums-Event erlebt?


    Marian Gold: Als erstes hab ich gedacht: Oh, toll, lasst uns was ganz besonderes machen und dann hab ich mich kopfüber in die Vorbereitungen gestürzt und darüber den Anlass komplett vergessen. Erst am Abend des Konzerts wurde mir allmählich wieder klar, um was für ne Art von Gig es eigentlich ging. Es waren auch viele Leute von früher da, die ich jahrelang nicht gesehn hatte, wie das so ist auf solchen Events. Mir wurde mit einem Mal klar, was für einen langen Weg wir hinter uns hatten und wie ungewöhnlich es für ne Popband eigentlich ist, nach 25 Jahren noch im Geschäft zu sein.


    Globe-m: Alphaville nahmen am Projekt \"Band für Afrika\" teil und traten Anfang der 90er Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs in Beirut auf. Wodurch waren diese Aktionen motiviert?


    Marian Gold: Bei der “Band Für Afrika” ging es natürlich um die Linderung dieser schrecklichen Hungerkatastrophe in Äthiopien. Ich war allerdings darüber hinaus von der Möglichkeit begeistert, dass sich alle mehr oder weniger bedeutenden Musiker Deutschlands in München treffen und gemeinsam was organisieren. Das entsprach exakt meiner damals noch sehr stark ausgeprägten Hippiementalität. Ich bin mit großen Erwartungen da hingefahren, ich dachte, jetzt passiert sowas wie ein Paradigmenwechsel, Künstler nehmen das Heft in die Hand und verändern die Welt, endlich. Ich war einfach grenzenlos naiv. Ich fand allerdings den Song grauenvoll, mein Eindruck war, dass das bei den meisten Beteiligten so war, was aber keiner zugab. Das kam mir irgendwie verlogen vor. Da sind mir dann schon so einige Zweifel gekommen an diesem Projekt.


    Das Konzert in Beirut hatte einen ganz unpolitischen Hintergrund. Es geschah aufgrund einer Einladung durch die dort ansässige deutsche Botschaft, ich glaube die Tochter oder irgendein Angehöriger der Familie des Botschafters war ein Fan, das hat dann den Ausschlag gegeben. Es fiel zusammen mit der Gründung der Tourband und Beirut war erst unser zweiter Gig. Es war vielleicht das eindrücklichste Konzert in meiner gesamten bisherigen Laufbahn als Musiker. Die Stadt lag in Trümmern, etwa so wie Berlin nach dem letzten Weltkrieg. Inmitten dieser Ruinen vor einem total begeisterten Publikum zu spielen, hat in mir absolut widersprüchliche Gefühle ausgelöst, mir war völlig klar, hier und jetzt passiert etwas ganz Besonderes. Wir haben bestimmt nicht mehr bewirkt, als den Leuten dort zwei amüsante Stunden zu liefern, aber in mir hat sich in dieser Nacht definitiv was verändert. Ich erfuhr, dass das Leben absurd ist und dass das Absurde aber nicht unbedingt was Schlechtes sein muss.


    Globe-M: Sehen Sie eine Verantwortung des Künstlers, sich an gesellschaftlichen und politischen Debatten zu beteiligen?


    Marian Gold: Nein, sehe ich nicht. Ich bin als Künstler ein begeisterter Anhänger der Verantwortungslosigkeit. Das ist doch ein toller Freiraum, die Kunst. Wo hat denn die Kunst schon mal jemandem geschadet? Warum sollte man ihr also “Verantwortung” aufbürden? Jeder Künstler soll für sich selber entscheiden, was er so alles machen will, meinetwegen auch mit seiner Kunst. Aber die Kunst selbst ist in erster Linie der Freiheit verpflichtet. Sie sollte sich nie von der Verantwortung an die Kandare nehmen lassen. Das fände ich schrecklich. Da wär ich dann lieber kein Künstler mehr.


    Globe-M: Vielen Dank für das Interview.


    http://www.globe-m.de/de/boulevard/big-japan-war-gestern

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