Grenzwellen Interview

  • es gibt ein neues interview (siehe http://www.alphaville.de , news vom 02.05.02) mit marian gold, was mich doch etwas erschrocken hat. hier mal ein auszug:


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    "...Wird das funktionieren? Immerhin ist Marian Golds prägnante Stimme der absolute Fokus bei Alphaville, zudem ist er einer der besten, expressivsten Sänger, den dieses Land hat..."


    Marian Gold: "Das wird aber nicht mehr lange so sein. Ich bin jetzt 47 Jahre alt und irgendwann muss man Abstriche machen. Ich bin überhaupt nicht fixiert auf meine Stimme. Mich interessieren nur die Songs, das war schon immer so.
    Und ich hoffe, dass Alphaville ein Publikum hat, das diesem Weg folgen kann.
    Wenn es das nicht tut, wird es Alphaville in absehbarer Zeit nicht mehr geben.
    Wenn es das nicht tut, wird es Alphaville in absehbarer Zeit nicht mehr geben."


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    ich glaube nicht das unbedingt die hohe stimme im vordergrund stehen muß, songs wie "upside down", "shadows she said" zum Beispiel, beweisen das marian auch mit einer dunkleren und kräftigeren stimme geniale songs schaffen kann, mir pers, gefällt das sehr gut


    was sagt ihr denn so zu dieser Aussage von marian ??




    :smokin:



    andre

  • Ich seh das eigentlich sehr realistisch. Allerdings sollte sich Marian da mal nicht täuschen. Das hat selten geklappt, wenn die Stimme, also der Charakter der Band ausgetauscht wurde. Wer wollte noch Queen ohne Freddy Mercury oder was ist mit INXS? Wer da nicht alles Sänger werden sollte. Für mich stand damals schon fest, das wars.


    Andererseits weiß ich auch nicht, wie diese Aussage gemeint ist. Will er weniger singen oder gar nicht mehr, nur noch Stücke mit geborgten Sängern wie Mike Oldfield, SNAP oda was weiß ich was?


    Naja und wie schon erwähnt, er ist halt auch schon was älter. Und gestern nachm Konzert, was ich wirklich ohne Abstriche einfach nur toll fand, bin ich ernüchtert nach Hause gefahren. Einfach nur son Gefühl, daß alles bald vorbei ist und wir wirklich genießen sollten. Wie so alles im Leben!

  • Also ich finde seine hohe Stimmlage zwar nicht
    verkehrt, aber gerade seine tiefe (wie schafft er
    es nur ?) wie bei "Victory of Love" weckt in mir
    eine tief verborgene Affinität zum Mysteryschen,
    der ich mich bis heute nicht entziehen konnte ---
    Victory of Love ----mehr davon ---zack zack


    i`m waiting for a shift in the air
    --
    Ein Verleumder verrät, was er heimlich weiß; aber wer getreuen Herzens ist, verbirgt es.

  • Ich hab das Intaview jetzt von vorn bis hinten gelesen und Marians oben genannte Aussage ist somit völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Ich find es sehr interessant, was Marian da so im Kopf herumspukt. Multimedial wäre der Knüller, wenn denn die Sicht hinhaut. Da muß ich jetzt wirklich mal nölen. Ich hätte gern mehr von der Show gesehen und trotz meiner Größe konnte ich entweder nur die rechte Hälfte oder halt die linke beim Konzert bekucken. Also andere Locations wären für solche Projekte wohl angemessener, oda?

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde, das Marian mit seiner Stimme sehr tiefstapelt. Wir wissen alle genau, das seine Stimme + die typischen Sequenzen die Band Alphaville so einzigartig, unverwechselbar machen. Ich ziehe da auch einen Vergleich zu Wolfsheim, das eine geht ohne dem anderen nicht. Wobei man es natürlich als Sänger wiederum leichter hat, auf Grund des Wiedererkennungswertes.
    Und die Aussage mit dem Alter, mein Gott, die Stones kommen auch wieder auf Tour und sind noch eine Generation älter als Marian.
    Tja und die Aussage: "Und ich hoffe, dass Alphaville ein Publikum hat, das diesem Weg folgen kann.
    Wenn es das nicht tut, wird es Alphaville in absehbarer Zeit nicht mehr geben." hat sich auf Grund des Tour-Feedbacks erübrigt. Mehrere ausverkaufte Hallen und das Publikum ging mehrheitlich zufrieden nach Hause.

  • Zuerst mal sorry, wenn ich somit ’n paar Kommentare von euch nach unten verdränge ;-))
    Wer es noch nicht getan hat, sollte sich das Interview in den News vom 02. Mai unbedingt durchlesen.
    Ich bin nicht geschockt über das, was ich da eben gelesen habe. Ich bin eher enttäuscht, weiß nur noch nicht genau, über was oder über wen. Ich hoffe, es im Laufe dieses Statements, sofern man es als eines bezeichnen kann, herauszufinden. In dieser Sache kann man einfach nicht schlagfertig sein und die richtige, zumindest auf den Punkt gebrachte Meinung der Marians gegenüberstellen, was das Künstlerdasein von Alphaville betrifft. Ich weiß nur, dass mir nichts anderes übrig bleibt als darauf zu reagieren. Vielleicht ist es eine Art Verantwortung, die ich glaube zu haben, weil ich eben ein intensiver Fan von Alphaville bin. „Intensiv“ würde mir an dieser Stelle kaum jemand abnehmen, weil ich erst vor knapp vier Jahren zu ihrer Musik gekommen bin und mit 15 Jahren in dem Alter bin, wo man wohl „noch nicht abschätzen kann, ob man tiefgründig oder nur vorrübergehend fühlt....“. Ein überzeugter Fan bin ich auf alle Fälle und deshalb ist es meiner Meinung nach gerechtfertigt, von Verantwortung zu sprechen.
    Erst im letzten Jahr ist es mir aufgefallen, was Marian wirklich von Plattenfirmen hält. Er hat ja oft genug über sie geflucht, z.B. eben erst wieder in diesem „shocking interview“. Logischerweise finde ich dann auch die Reaktion mit dem Internet vollkommen richtig, auch wenn es für einige komplizierter scheint. Alphaville haben nun so gut wie alle Freiheiten, müssen sich nicht prostituieren, nur um ihren Ruhm auch in allen Ecken der Öffentlichkeit ausgezahlt zu bekommen – vor allem, weil das nicht das hauptsächliche Ziel ist.
    Aber in einigen Punkten redet Marian meiner Meinung nach widersprüchlich. Er ist z.B. nicht glücklich über das h***ngeschäft in der „Musikindustrie“, bezeichnet sicher aber selbst als h***, die ab und an schmierige Angebote von Mietzuhältern (SPV?!?) annimmt.
    Was soll man aber als Fan sagen, wenn einem angedroht wird, das Projekt Alphaville (das ist es, glaube ich, immer noch) zu beenden, wenn man den neuen Ideen nicht folgen wird?!
    Ich hoffe, die Reaktion war nur so extrem, weil der Kommentar vorher einigermaßen dumm formuliert war. Die Stimme ist nicht der Fokus bei Alphaville, ganz im Gegenteil: einen bestimmten Fokus gibt es meiner Meinung nach nicht. Alphaville ist der Fokus! Sicher – Marians Stimme ist im wahrsten Sinne des Wortes goldig. Und auch nur sie passt zu den Songs, die insgesamt den Hauptteil bilden. Was aber wäre AV schon, wenn Marian gelogene Lyrics präsentieren würde, dazu mit den kommerziellen Melodien von heute und unter Einfluss von geldgeilen „Zuhältern“?? Ich will keine Songs hören, nur weil sie zu der Rubrik „Hit“ oder „Charts“ zählen. Würde es die Leute nicht geben, die durch und durch nur wirtschaftlich interessiertsind, gäbe es auch keine „Charts“. Jeder würde sich dann seine CDs
    von den Bands kaufen, die ihm persönlich sympathisch sind, weil sie Songs (selber) schreiben, die Wahrheit enthalten. Songs, die mich z.B. verändert haben. Ich denke dabei an „Beethoven“.....
    Dieser absolut geniale Song hat mich nicht verändert, „nur“ weil es Marians Stimme ist. Seine Gedanken sind es, die mich die meisten Sachen noch mal überdenken lassen. Und dafür bin ich dankbar, denn diesen Anstoß hätte ich nie und nimmer erhalten, wenn AV es nicht für wichtig halten würden, diese Absicht mit allen Mitteln (spezielle Lightshows mit speziellen „Persönlichkeiten“) an das Publikum zu bringen.
    Und das Publikum wird den neuen Ideen folgen – ganz sicher. Das einige damals Probleme hatten, weil AV hin und wieder ihren Stil änderten, was z.B. Instrumente bei Konzerten und Alben betrifft, war doch auch nur vorübergehend, weil man erst mal Angst vor neuen Dingen hatte. Und die, die eben auf den ersten Alben hängen geblieben sind, hören eben mehr die Werke dieser Alben. Und die, die Martin Lister – Parts bevorzugen, belassen es eben dabei, sich bloß die Zugabe der Stark naked fünf mal hintereinander zu brennen.
    Am Ende ist es doch sicher nur eine Frage der Sicht. Auch wenn Marian davon spricht, in spätestens 2 Jahren seine Stimme nur noch als Untermalung zu verwenden, um alles, was mit seinen unendlich anderen Künsten zu tun hat in den Vordergrund zu stellen, werden das wieder einige nicht erkennen, wenn er es nicht in so krassen Interviews wie dem letzten betont hätte. Auch bei den letzten Touren wird es nicht seine Absicht gewesen sein, allen mit dem Einsatz seiner Stimme zu zeigen: Hey, hört ihr mich, ich brauch keine Maschinen, um ’ne Oktave gerade hinzubekommen...“. Ich finde, seine Absicht war schon immer eher: „Hey, versteht ihr mich, was ich euch sagen will?!“.
    Ich glaube, dass wir das auf jeden Fall kapiert haben, auch wenn die Betonung oft auf seiner fantastischen Stimme liegt. Jeder einzelne Fan weiß, was er an AV hat. Und wie gesagt ist Alphaville der Fokus, nicht die Stimme allein.
    Die, die anders reden sind entweder keine Fans oder haben einfach noch nicht – aus welchen Gründen auch immer – dahinter geblickt. Auch ich habe mir erst mal zwei Jahre lang die Songs Tag und Nacht reingezogen, weil ich so wahnsinnig auf die Stimme abfahre.
    Heute ziehe ich sie mir tagsüber rein, und setze mich nachts damit auseinander.....



    8o :nuke: ;( ;( ;( ;(

  • Leif Also ganz ehrlich-ich will die Stones nicht mehr sehen. Da müßte man mir schon Geld geben, daß ich mir das antue. Die scheinen einfach nur süchtig nach diesem Feeling zu sein, aber das ist halt der Unterschied zu AV. AV wollen nicht nur unterhalten, da soll was rüberkommen. Man will uns offensichtlich etwas mitteilen.... Wie aufdringlich... Nee mal Spaß beiseite. Ich würd Marian wohl auch noch zuhören, wenn er schon 80 is. Und langsam gefällt mir seine Vorstellung von Bühnenshow. Das ist doch ideal, Kunst an den Mann zu bringen ohne einfach nur peinlich zu wirken. Wobei peinlich sein ja völlig egal ist, solange die Message ankommt. (Das ist ja auch so ein blöder Werbetrick, je dämlicher die Werbung, desto eher merke ich mir das Produkt.... aber ich schweife ab). In letzter Zeit hab ich mich ein bißchen mit Hundertwasser beschäftigt und ich muß sagen, schade, daß er verstorben ist-er hatte soviel zu sagen und wollte den Menschen so viel mitteilen. Wieso ich jetzt von ihm berichte, vielleicht, weil ich Parallelen ziehe. Ich nehme Alphaville und speziell Marian als Künstler sehr ernst (aber mir ist es völlig unwichtig, mit ihm auf ner Party rumzuhängen...).


    Jetzt so nach Jennys Beitrag schwirrt mir soviel im Kopf rum. Erst mal muß ich sagen, daß ich den Beitrag gern gelesen hab, trotz der Länge. Und Jenny hast doch gelesen, Alter spielt keine Geige. Und Du klingst absolut nicht wie 15. Da stecken gut durchdachte und tiefgründige Dinge in Deinem Beitrag.... Oh mann, wenn ich so zurückdenke, ich hab ja mit 15 angefangen, AV zu lieben (mittlerweile ist es auch so eine kleine Hassliebe, würd sie am liebsten manchmal einfach nur abschütteln, daß ich den Kopf mal für andere Sachen freihab...). Schon damals wußte ich, das ist es. Das ist die Band, die ich Tag und Nacht hören möchte...
    Um aufs Interview zurückzukommen, jaja wir werden schon folgen, ich glaub nicht, daß man AV-Fan wär, wenn man nicht für alles offen ist. Erst mal wird halt ein bißchen gemault und gemeckert und letztenendes is doch alles ganz toll. Obwohl ichs nich schön find, wenn er (Marian) anderen den Tod an den Hals wünscht. Wär ich sone Bachblütentante würd ich sagen, er soll erst mal mit sich eins werden und verzeihen, erst dann ist man wahrhaft weise. Aber ich denke auch, diese Wut treibt ihn. Künstler leiden halt.

  • Ich weiss nicht genau. ob ich diese "Richtung" die Marian einschlagen will, negativ oder positiv finde. Sicher ist es die Möglichkeit, das was in Afternoons in Utopia angedacht war, in die Tat umzusetzen.


    Ich war auf dem damaligen Jarre-Konzert in Berlin in der Waldbühne und es hat micht schier umgehauen. Eine Flut von Laserfiguren, Filmen und auf die Leinwand gebrachten Visionen, und man achtet kaum mehr auf die Band, geschweige denn JMJ.


    Im Zeitalter von aufwenigen Kosten für solche Konzerte frage ich mich persönlich, ob es dann nur ein Konzert in Deutschland einmal in 10 Jahren geben wird oder mehr? :look:


    Bernd

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